19.02.2016 16:41:39
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Umweltschützer gegen Steag-Einstieg in ostdeutsche Braunkohle
ESSEN (dpa-AFX) - Umweltschützer haben am Freitag in Essen gegen einen Einstieg des Essener Energiekonzerns Steag bei der Braunkohlesparte von Vattenfall in Ostdeutschland demonstriert. Ein solches Geschäft sei "Energiewende paradox", sagte der NRW-Geschäftsleiter des BUND, Dirk Jansen. Der Braunkohleabbau sei nicht nur Klimakiller Nummer Eins, sondern angesichts der stark gefallenen Börsenstrompreise auch ökonomisch ein Irrweg. Etwa zwei Dutzend Aktivisten skandierten vor der Essener Steag-Zentrale Slogans wie "Wasser, Wind und Sonne - Kohle in die Tonne".
Der schwedische Vattenfall-Konzern hat die ostdeutsche Braunkohle mit rund 8000 Jobs 2015 zum Verkauf gestellt. Steag gilt neben dem teilstaatlichen tschechischen Konzern CEZ und einem Konsortium von tschechischen Finanzinvestoren als Interessent, hat Verhandlungen bisher aber offiziell nie bestätigt. Auch am Freitag wollte sich ein Firmen-Sprecher dazu nicht äußern. Nach früheren Berichten der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" hat Steag eine niedrige dreistellige Millionensumme geboten. Zu dem Paket gehören neben den Tagebauen auch Braunkohle- und Wasserkraftwerke auf dem Gelände. Laut Kreisen müssen verbindliche Kaufangebote in den nächsten Wochen eingereicht werden.
Steag gehört sieben Ruhrgebietsstädten, von denen vier (Essen, Bochum, Oberhausen, Duisburg) sich in Rats- oder Ausschussbeschlüssen gegen eine Übernahme ausgesprochen haben. Scharfe Kritik kommt auch von den NRW-Grünen. Der Chef der Gewerkschaft IG BCE, Michael Vassiliadis, hat dagegen für Steag geworben. Das Unternehmen sei wegen seiner langen Erfahrung mit Kohleverstromung "kein schlechter Kandidat", sagte er vor kurzem der "Rheinischen Post"./rs/DP/zb
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