16.06.2023 13:29:41
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ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Inflation im Euroraum sinkt im Mai auf 6,1 Prozent
Der Preisdruck in der Eurozone hat im Mai deutlich nachgelassen und ist auf den niedrigsten Stand seit Beginn des Ukraine-Krieges gesunken. Die jährliche Inflationsrate ging auf 6,1 (Vormonat: 7,0) Prozent zurück, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 1. Juni. Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, war im Mai ebenfalls rückläufig. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) sank auf 5,3 (Vormonat: 5,6) Prozent.
Arbeitskosten im Euroraum steigen im ersten Quartal spürbar
Die Arbeitskosten in der Eurozone sind im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um nominal 5,0 (Vorquartal: 5,6) Prozent gestiegen. Dahinter stand ein Anstieg der Lohnkosten um 4,6 (zuvor: 5,0) Prozent und ein Anstieg der Lohnnebenkosten um 6,2 (7,4) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat auf Basis kalenderbereinigter Daten mitteilte. In der gesamten EU erhöhten sich die Arbeitskosten um 5,3 (5,7) Prozent.
Nagel: EZB könnte Zinsen nach Sommer weiter erhöhen
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre Zinsen nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel möglicherweise nicht letztmals im Juli erhöhen. "Möglicherweise müssen wir die Zinsen nach der Sommerpause weiter anheben", sagte Nagel laut veröffentlichtem Redetext bei einem Treffen der Group of Thirty. Nagel zufolge muss die EZB ihre Zinsen, wenn das zyklische Hoch erreicht ist, dort so lange lassen, bis sie sicher ist, dass die Inflation sicher und rechtzeitig auf den Zielwert von 2 Prozent sinkt.
EZB: Banken zahlen aus TLTRO 29,460 Mrd Euro vorfristig zurück
Die Banken des Euroraums wollen einen weiteren Teil ihrer langfristig von der Europäischen Zentralbank (EZB) erhaltenen Liquidität vorfristig zurückgeben. Laut EZB-Mitteilung kündigten die Institute an, aus langfristigen und gezielten Refinanzierungsgeschäften (TLTRO) 29,460 Milliarden Euro zurückzuzahlen, nachdem es im März 87,73 Milliarden gewesen waren.
IWF schlägt höhere Kapitalpuffer für bestimmte Euroraum-Banken vor
Der Internationale Währungsfonds (IWF) schlägt den Aufsichtsbehörden vor, einigen Banken des Euroraums das Vorhalten höherer Eigenkapitalpuffer vorzuschreiben. In einem Bericht zum Abschluss von Artikel-4-Konsultationen weist der IWF darauf hin, dass das Bankensystem zwar stabil sei, aber steigende Refinanzierungskosten die Gewinne und möglicherweise auch das Eigenkapital der Institute belasten dürften.
Ifo: Wegen Inflation deutlich weniger Wohnungsbau bis 2025
Das Ifo-Institut erwartet angesichts der hohen Inflation einen drastischen Rückgang beim Wohnungsbau in Deutschland. Im kommenden Jahr dürfte knapp die Hälfte der von der Bundesregierung anvisierten 400.000 neuen Wohnungen gebaut werden. Berechnungen des Instituts zufolge werden 2023 rund 245.000 und nächstes Jahr 210.000 Wohnungen in neuen Wohngebäuden fertiggestellt, im Jahr 2025 sogar nur noch rund 175.000. Zusammen mit den übrigen Fertigstellungen werden 2025 lediglich etwa 200.000 Wohneinheiten entstehen.
Renten steigen erneut - um 4,39 Prozent im Westen und 5,86 im Osten
Die über 21 Millionen Rentner in Deutschland können sich erneut über ein deutliches Plus bei ihren Altersbezügen freuen. Der Bundesrat billigte die Anhebung der Altersbezüge zum 1. Juli. Die Renten steigen damit im Westen um 4,39 Prozent und im Osten um 5,86 Prozent. Wegen der höheren Lohnsteigerung im Osten wird die Rentenangleichung Ost ein Jahr früher erreicht als gesetzlich vorgesehen.
Familienunternehmen fordern von Regierung Agenda für Wettbewerbsfähigkeit
Die Familienunternehmen in Deutschland fordern von der Bundesregierung wachstumsfördernde Maßnahmen, um auf die angespannte wirtschaftliche Lage zu reagieren. Nach Ansicht von Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen und Politik, sind dazu keine Konjunkturpakete nötig, sondern eine Agenda für Wettbewerbsfähigkeit. Diese soll verhindern, dass Deutschland ökonomisch weiter an Boden verliert.
Lindner: Brauchen Fiskalregeln, die die Stabilität der EU sichern
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat die Forderung nach numerischen Zielen und einem "multilateralen, regelbasierten Ansatz" bei der Reform des EU-Stabilitäts- und Wachstumspakts unterstrichen und zudem zusätzliche Mittel aus den Ländern der Europäischen Union (EU) für den EU-Haushalt abgelehnt. "Wir brauchen Fiskalregeln, die die Stabilität der Europäischen Union sichern", sagte Lindner bei seinem Eintreffen zu einem Treffen der EU-Finanzminister in Luxemburg. "Wir brauchen gemeinsame Regeln, die für alle gleich sind."
Pistorius kündigt weitere Hilfe für ukrainische Luftabwehr an
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat der Ukraine weitere Militärhilfe gegen russische Luftangriffe zugesagt. Die Bundesregierung habe "entschieden, dass wir unverzüglich 64 weitere Lenkflugkörper für die Patriot-Systeme zur Verfügung stellen", sagte Pistorius am Rande des Nato-Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Das sei ein "ganz wichtiges Zeichen", um die erfolgreichen Bemühungen der ukrainischen Streitkräfte für die Luftabwehr zu unterstützen.
Südafrikas Präsident zu Friedensmission in Ukraine eingetroffen
Im Rahmen einer gemeinsamen Friedensinitiative mehrerer afrikanischer Staaten ist der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa in der Ukraine eingetroffen. Ramaphosa sei am Bahnhof Nemitschajewe in der Region Kiew angekommen, teilte die südafrikanische Präsidentschaft im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. In der ukrainischen Hauptstadt wurden Vertreter noch sechs weiterer afrikanischer Staaten erwartet. Sie wollten als Gruppe mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenkskyj zusammenkommen. Am Samstag will die afrikanische Mission dann zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach St. Petersburg weiterreisen.
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
June 16, 2023 07:30 ET (11:30 GMT)

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