21.04.2023 13:29:41

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

S&P Global: Euroraum-Wirtschaft wächst im April stärker als erwartet

Das Wachstum der Privatwirtschaft des Euroraums hat sich im April dank eines robusten Dienstleistungssektors etwas deutlicher als erwartet verstärkt. Der von S&P Global erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 54,4 (März: 53,7) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von 54,0 prognostiziert. Der PMI des verarbeitenden Gewerbes sank auf 45,5 (47,3) Punkte, während der Dienstleistungs-PMI auf 56,6 (55,0) Punkte zulegte. Erwartet worden waren 48,0 und 54,6 Punkte.

Euroraum-Schuldenstand sinkt im 4. Quartal auf 91,6 Prozent

Die an der Wirtschaftsleistung gemessene Verschuldung der Euroraum-Staaten hat sich im vierten Quartal 2022 verringert. Laut Mitteilung von Eurostat sank sie auf 91,6 (Vorquartal: 93,0) Prozent des nominalen Bruttoinlandsprodukts (BIP). In absoluten Zahlen stieg der öffentliche Schuldenstand von 19 Ländern auf 12,215 (12,175) Billionen Euro. Am Ende des vierten Quartals 2022 machten Schuldverschreibungen 82,5 Prozent des öffentlichen Schuldenstands des Euroraums aus, Kredite 14,5 Prozent und Bargeld sowie Einlagen 3,0 Prozent.

S&P Global: Deutsche Wirtschaft gewinnt im April an Stärke

Das Wachstum in der deutschen Wirtschaft hat sich im April beschleunigt, wobei sich die Industrie unerwartet schwach präsentierte. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verbesserte sich auf 53,9 von 52,6 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Volkswirte hatten einen unveränderten Stand von 52,6 prognostiziert. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 44,0 von 44,7 Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf 45,6 erwartet. Der Index für den Servicesektor legte auf 55,7 von 53,7 Punkten zu. Hier hatte die Prognose auf 53,5 gelautet.

IW-Studie: Gewerkschaften dieses Jahr "deutlich konfliktfreudiger"

Die Gewerkschaften in Deutschland sind laut einer Untersuchung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in diesem Jahr "deutlich konfliktfreudiger" als zuletzt. "Die Gewerkschaften treten in diesem Jahr deutlich aggressiver auf als zuvor", erklärte das IW am Freitag. Ein Ende sei nicht absehbar. Vor allem in zwei Branchen seien die Tarifkonflikte schon "deutlich über das übliche Maß" hinausgegangen, erklärte das IW: Im öffentlichen Dienst kam es nach dem Scheitern der Verhandlungen zu einer Schlichtung, über deren Ergebnisse am Wochenende verhandelt werden soll. Bei der Deutschen Post einigten sich die Tarifparteien erst nach Warnstreiks und einer Urabstimmung.

Mester und Harker für weitere Fed-Zinsanhebungen

Zwei Fed-Offizielle haben sich für eine weitere Straffung der Geldpolitik ausgesprochen. Loretta Mester, Chefin der Cleveland Fed, sagte: "Einige Messgrößen für die zugrunde liegende Inflation... haben sich seit ihren Höchstständen kaum verbessert." Die Daten zeigten, dass dies vor allem an den Dienstleistungspreisen liege. "Wie weit der Leitzins noch steigen muss und wie lange die Politik restriktiv bleiben muss, hängt von den wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen ab", sagte Mester. Patrick Harker, der Präsident der Philadelphia Fed, sprach sich ebenfalls für eine Straffung aus, allerdings etwas vorsichtiger. Er gehe davon aus, dass eine zusätzliche Straffung erforderlich sein könnte, um sicherzustellen, dass die Geldpolitik restriktiv genug sei, um das Mandat der Fed - stabile Preise und Vollbeschäftigung - zu unterstützen, sagte Harker.

Lindner: Anderweitige Verwendung der Energiepreishilfen nicht möglich

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich zuversichtlich gezeigt, dass die bisherigen Energiepreishilfen des Staates ausreichen. Zudem erteilte er Vorschlägen einer anderweitigen Verwendung nicht in Anspruch genommener Mittel eine Absage. Er sei "optimistisch, dass wir die bereitstehenden Mittel für die Energiepreisbremsen nicht in Gänze einsetzen müssen", sagte Lindner der Lebensmittel-Zeitung. "Wir können dann weniger Verschuldung aufnehmen - eine anderweitige Verwendung ist nicht möglich und auch nicht angebracht."

Deutschland ist für Kapitalgesellschaften Hochsteuerland - Studie

Deutschland gehört unter den Industrienationen zu den vier Ländern mit gestiegenen Steuersätzen für Kapitalgesellschaften. Damit zählt Deutschland für Kapitalgesellschaften zu den Hochsteuerländern, wie eine Studie zur Unternehmensbesteuerung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) zeigt. Dazu hat das IW Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ausgewertet. In anderen großen Industrienationen, wie etwa die USA, Großbritannien und Frankreich, seien die Steuersätze in den vergangenen Jahren dagegen zum Teil deutlich gesenkt worden.

Frankreich verlängert Preisbremse für Strom bis Anfang 2025

Frankreich verlängert seine staatlich subventionierte Preisbremse für Strom bis Anfang 2025. Die Stromproduktion sei "geringer als erwartet" ausgefallen, deshalb seien die Strompreise weiterhin "sehr hoch", sagte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am Freitag. "Ich gebe uns zwei Jahre, bis Anfang 2025, um diese Maßnahme zu beenden", sagte Le Maire dem Sender LCI. Bislang wollte die Regierung die Preisbremse für Strom Ende 2024 auslaufen lassen.

Bund: Entscheidung über Nato-Beitritt der Ukraine steht aktuell nicht an

Für die deutsche Bundesregierung steht eine Entscheidung über den Beitritt der Ukraine zum transatlantischen Verteidigungsbündnis Nato aktuell nicht an. Das erklärte die stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung, Christiane Hoffmann. Zuvor hatte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärt, dass alle Nato-Mitglieder einem Beitritt der Ukraine zur Nato zugestimmt hätten.

Britischer Vize-Premier Raab tritt wegen Mobbing-Vorwürfen zurück

Wegen Mobbing-Vorwürfen hat der stellvertretende britische Regierungschef Dominic Raab am Freitag seinen Rücktritt erklärt. In einem Schreiben an Premierminister Rishi Sunak teilte Raab mit, er lege diesen Posten und auch sein Amt als Justizminister nieder. Raab reagierte damit auf die Ergebnisse einer unabhängigen Untersuchung zu den Vorwürfen, die dem Premierminister am Donnerstag vorgelegt worden waren.

Lauterbach: Viele Kinder leiden heute noch unter den Corona-Maßnahmen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Schulschließungen und andere Corona-Maßnahmen erneut als "zum Teil zu streng" bezeichnet. "Viele Kinder leiden auch heute noch, sie leiden unter psychischen Störungen, ihre Gesundheit ist schlechter geworden", sagte Lauterbach im Bundestag. Das Parlament debattierte am Freitag über den Bericht der interministeriellen Arbeitsgruppe zu gesundheitlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche, der im Februar vorgelegt worden war.

GROßBRITANNIEN

Einkaufsmanagerindex Composite Apr 53,9 (1. Veröff.)

Einkaufsmanagerindex Composite Apr PROG: 52,0

Einkaufsmanagerindex Composite März war 52,2

Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Apr 46,6 (1. Veröff.)

Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Apr PROG: 48,3

Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe März war 47,9

Einkaufsmanagerindex Service Apr 54,9 (1. Veröff.)

Einkaufsmanagerindex Service Apr PROG: 52,6

Einkaufsmanagerindex Service März war 52,9

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/hab

(END) Dow Jones Newswires

April 21, 2023 07:30 ET (11:30 GMT)

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