23.09.2024 18:59:40
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Scholz nennt Unicredit-Vorgehen bei Commerzbank unangemessen und feindlich
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in ungewöhnlich scharfer Form das Vorgehen der italienischen Bank Unicredit bei der deutschen Commerzbank kritisiert. Scholz warf Unicredit während eines Besuchs in New York eine feindliche Übernahme vor, die die Bundesregierung als Minderheitsaktionär ablehnt.
Habeck: Autobranche will verlässliche Signale für Markt, keine Strohfeuer
Die Automobilbranche will laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eine verlässliche Unterstützung und keine Strohfeuer für den Sektor. Nach dem Autogipfel erteilte Habeck zudem Forderungen nach einer Kaufprämie oder einer "Abwrackprämie" für Verbrenner beim Kauf eines Elektroautos eine Absage. Zuvor hatte der Minister sich mit den Automobilkonzernen, den Zuliefern, dem Branchenverband VDA und der IG Metall über die aktuelle Krise in der Branche ausgetauscht.
Scholz: SPD muss geschlossen und entschlossen handeln
Der Wahlsieg der SPD in Brandenburg ist nach Ansicht von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ein Beispiel dafür, dass sich ein geschlossener und entschlossener Kampf der Partei bei den Wählern auszahlt.
EZB/Cipollone: Noch ein Jahr Vorbereitungen für Digitalen Euro
Die Vorbereitungsphase für den Digitalen Euro bei der Europäischen Zentralbank (EZB) wird nach Aussage von EZB-Direktor Piero Cipollone noch etwa ein Jahr dauern. Cipollone sagt in einer Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments: "Wir haben mit der Untersuchungsphase im Jahr 2021 begonnen und befinden uns nun in der Mitte der Vorbereitungsphase, die noch etwa ein Jahr dauern wird."
Unions-Gremien nominieren Merz einstimmig als Kanzlerkandidaten
Die Parteigremien der Union haben CDU-Chef Friedrich Merz zum Kanzlerkandidaten für die nächste Bundestagswahl nominiert. Im Präsidium und im Bundesvorstand der CDU sei Merz einstimmig als Kandidat für die Union für die Bundestagswahl 2025 nominiert worden, sagte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann. Merz erklärte, zeitgleich habe die CSU in München auf ihrer Vorstandssitzung ein ähnliches Votum abgegeben. "Sie sehen, dass wir als Union, CDU und CSU, wirklich sehr geschlossen jetzt in die letzte Phase dieser Wahlperiode gehen", sagte er. Er freue sich, "dass das heute in dieser großen Geschlossenheit in beiden Parteien von CDU und CSU auch so beschlossen worden ist".
Merz: Commerzbank-Verkauf ist Regierung völlig aus der Hand geglitten
Unions-Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) hat angesichts der weiteren Erhöhung des Anteils der italienischen Großbank Unicredit an der Commerzbank scharfe Kritik an der Bundesregierung geübt. "Das ist offensichtlich der Bundesregierung völlig aus der Hand geglitten, was da in dieser Transaktion mit der Commerzbank geplant war", sagte Merz bei einer Pressekonferenz in Berlin. "Die Entwicklung der letzten Stunden bestätigt mich in meiner Einschätzung, dass wir hier eine Vielzahl von Fragen haben", sagte Merz mit Blick auf die Nachricht, dass Unicredit den Anteil an der Commerzbank weiter erhöhe.
Merz rechnet mit Scholz als SPD-Spitzenkandidat
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) rechnet nach eigenen Angaben fest damit, im Wahlkampf gegen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als Kandidaten der Sozialdemokraten anzutreten. "Ich gehe davon aus, dass der Bundeskanzler auch der Spitzenkandidat der Sozialdemokraten für die Bundestagswahl wird", sagte Merz bei einer Pressekonferenz in Berlin. "Ich sehe überhaupt keine Möglichkeit, das noch einmal zu ändern. Wie soll das gehen? Rücktritt und Neuwahl eines Bundeskanzlers in dieser Koalition, ich halte das für ausgeschlossen", sagte er. "Parallel zum Amtsinhaber einen anderen Spitzenkandidaten aufzustellen. Wie soll das gehen?" Er gehe davon aus, dass es eine Auseinandersetzung werde "zwischen dem Bundeskanzler und mir".
Klingbeil: SPD-Führung steht hinter Scholz als Kanzlerkandidaten
Die SPD-Spitze steht nach Aussage von Parteichef Lars Klingbeil geschlossen hinter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als Kanzlerkandidaten der SPD bei der nächsten Bundestagswahl. "Da gibt es kein Wackeln", erklärte Klingbeil auf einer Pressekonferenz zum Ausgang der Landtagswahlen in Brandenburg. Gleichzeitig rief Klingbeil die FDP dazu auf, nicht vor der Regierungsverantwortung davon zu rennen.
Experten sehen Details der Budgetpläne für 2025 kritisch
Rechts- und Wirtschaftsexperten haben bei einer Anhörung im Bundestag Kritik an den Plänen der Bundesregierung zum Haushalt 2025 geübt, die nach gegenwärtigem Stand eine Budgetlücke von 12 Milliarden Euro vorsehen. "Es bestehen erhebliche verfassungsrechtliche Zweifel daran, ob die für das Jahr 2025 geplanten Ansätze von Globalen Minderausgaben (GMA) und Globalen Mehreinnahmen (GME) mit dem verfassungsrechtlichen Grundsatz der Haushaltsklarheit und -wahrheit vereinbar sind", erklärte der Heidelberger Verfassungsrechtler Hanno Kube in seiner Stellungnahme.
S&P Global: Aktivität in US-Wirtschaft wächst im September langsamer
Das Wachstum der Aktivität in der US-Wirtschaft hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im September verlangsamt. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - sank auf 54,4 von 54,6 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 47,0 von 47,9 Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten einen Stand von 48,4 erwartet. Der Index für den Servicesektor ging zurück auf 55,4 von 55,7 Punkten. Hier hatte die Prognose auf 55,4 gelautet.
Wirtschaftsindex der Chicago-Fed steigt im August
Die US-Wirtschaft ist im August überdurchschnittlich gewachsen. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) stieg auf plus 0,12 (Juli revidiert: minus 0,42), wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Vorläufig waren für Juli minus 0,32 Punkte gemeldet worden. Der aussagekräftigere gleitende Dreimonatsdurchschnitt sank auf minus 0,17 (minus 0,13) Punkte. Ein CFNAI von Null signalisiert ein Wirtschaftswachstum auf historischem Trendniveau. Weist der Index einen negativen Stand auf, deutet dies auf eine Expansion unterhalb des historischen Trendniveaus hin, ein positiver Wert zeigt ein darüber liegendes Wachstum an.
Bostic: Normalere Wirtschaft braucht normalere Fed-Zinsen
Eine US-Wirtschaft, die rasch zur Normalität zurückkehrt, erfordert nach Aussage von Atlanta-Fed-Präsident Raphael Bostic auch normalere Leitzinsen. "Wir haben genügend Fortschritte bei der Inflation gemacht, und der Arbeitsmarkt hat sich ausreichend abgekühlt, so dass es an der Zeit ist, die Richtung der Geldpolitik zu ändern, um die ausgewogeneren Risiken für unser Preisstabilitäts- und Höchstbeschäftigungsmandat, die sich im Laufe des Jahres herauskristallisiert haben, besser zu berücksichtigen", sagte Bostic am Montagmorgen in einem virtuellen Seminar, das vom European Economics & Financial Centre veranstaltet wurde.
Fed/Goolsbee für weitere Zinssenkungen - "sanfte Landung" möglich
Der Präsident der Federal Reserve von Chicago, Austan Goolsbee, hat sich für weitere Zinssenkungen ausgesprochen. Die Zinsen müssten sinken, damit die Wirtschaft eine "sanfte Landung" hinlegen könne, sagte er bei einer Rede in Chicago.
Etwa 100 Tote bei israelische Angriffen auf Hisbollah im Libanon
Bei Angriffen der israelischen Luftwaffe im Libanon sind am Montag nach Angaben der libanesischen Behörden etwa 100 Menschen getötet und 400 verwundet worden. Das israelische Militär hatte am Montag in einem Präventivschlag gegen die militärische Infrastruktur der Hisbollah mehr als 300 Ziele im Libanon angegriffen. Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari sagte, die Luftangriffe würden in nächster Zeit fortgesetzt, und forderte die Bewohner des Südlibanon auf, sich von den Gebieten fernzuhalten, die angegriffen werden sollten, ohne jedoch die genauen Orte zu nennen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/hab/mgo
(END) Dow Jones Newswires
September 23, 2024 13:00 ET (17:00 GMT)
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