16.04.2024 18:59:41

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

IWF lässt Prognosen für globales Wachstum nahezu unverändert

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft nahezu unverändert gelassen. Wie aus dem jetzt veröffentlichten Weltwirtschaftsausblick hervorgeht, rechnet er aber mit einem weniger starken Wachstum des Welthandels und einer restriktiveren Fiskalpolitik, der eine beginnende geldpolitische Lockerung in den Industrieländern entgegenwirken dürfte. Der IWF erwartet, dass das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2024 um 3,2 Prozent steigen wird, nachdem er in seinem im Januar veröffentlichten Update ein Plus von 3,1 Prozent prognostiziert hatte. Für 2025 werden unverändert 3,2 Prozent Wachstum erwartet.

IWF: Kurzfristige Stabilitätsrisiken haben sich verringert

Die kurzfristigen Risiken für die Stabilität des weltweiten Finanzsystems haben sich aus Sicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) seit Herbst 2023 verringert. In seinem aktuellen Finanzstabilitätsbericht weist der IWF allerdings darauf hin, dass auf der "letzten Meile" des Rückgangs der Inflation in den Zielbereich einige auffällige Stabilitätsrisiken lauerten. Besonders prominent: Der Gewerbeimmobiliensektor. "Obwohl die Banken gut aufgestellt zu sein scheinen, diese Verluste insgesamt aufzufangen, könnten bestimmte Länder stärker belastet werden, da ihre Banken große Mengen an Gewerbeimmobilienkrediten halten", schreibt der IWF.

US-Industrieproduktion im März gestiegen

Die Industrie in den USA hat im März ihre Produktion hochgefahren. Sie stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent, wie die Federal Reserve mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten genau diese Entwicklung prognostiziert. Die Kapazitätsauslastung verbesserte sich auf 78,4 Prozent von 78,2 im Vormonat. Hier waren Ökonomen von 78,5 Prozent ausgegangen. Für den Vormonat wurde die Auslastung auf 78,2 (vorläufig: 78,3) Prozent revidiert.

Verbände fordern Beschleunigung des Netzanschlussausbaus

Verbände habe die Bundesregierung zur Beschleunigung des Netzanschlussausbaus aufgefordert, um die Energiewende voranzutreiben. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordert angesichts des Netzanschlussgipfels im Bundeswirtschaftsministerium mehr Vereinfachungen und Standardisierungen. Außerdem müsse der Bürokratieabbau in dem Bereich vorangetrieben werden. Der Bundesverband Erneuerbare Energie forderte, dass Probleme beim Netzanschluss noch in diesem Jahr behoben werden sollten, da der Netzausbau dem Ausbau der erneuerbaren Energien hinterher hinke.

Habeck: Brauchen schnelleren und zuverlässigen Ausbau der Netzanschlüsse

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat nach dem Netzanschlussgipfel mit Branchenvertreter die Notwendigkeit eines beschleunigten und zuverlässigen Ausbaus der Stromnetze in der Energiewende betont. Die Bundesregierung sowie die Bundesnetzagentur setzten den Rahmen. Gleichzeitig rief er die Netzbetreiber vor Ort dazu auf, die Netze vorausschauend zu planen und bedarfsgerecht auszubauen.

Scholz bittet Chinas Präsidenten Xi um Einwirken auf Russland

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bei seinem Besuch in China den chinesischen Präsidenten Xi Jinping aufgerufen, seinen Einfluss auf Russland zur Beendigung von Wladimir Putins Angriffskriegs auf die Ukraine zu nutzen. "Chinas Wort hat Gewicht in Russland", schrieb Scholz auf der Plattform X (ehemals Twitter). "Ich habe Präsident Xi daher gebeten, auf Russland einzuwirken, damit Putin seinen irrsinnigen Feldzug endlich abbricht, seine Truppen zurückzieht und diesen furchtbaren Krieg beendet."

Scholz betont enge Beziehungen zu China und fordert faireren Wettbewerb

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sein Interesse an engen wirtschaftlichen Beziehungen mit China betont und gleichzeitig zu einem faireren Wettbewerb in Wirtschaftsfragen aufgerufen. Bei seinem Besuch in Peking sagte Scholz im Beisein von Chinas Ministerpräsidenten Li Qiang vor der Sitzung des Beratenden Ausschusses der deutsch-chinesischen Wirtschaft, dass beide Länder angesichts Chinas Rolle als größter Handelspartner Deutschlands und den intensiven Investitionsaktivitäten zwischen beiden Ländern enge wirtschaftliche Beziehungen verbinden.

Scholz will Gespräch über Subventionswettbewerb und China auf WTO-Ebene

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich in der Diskussion um den Umgang mit möglicherweise unfairen Subventionen bei billigen chinesischen Importprodukten für ein Einschalten der Welthandelsorganisation (WTO) stark gemacht. Zum Abschluss seines dreitägigen Besuchs in China sagte er, dass es einen fairen Wettbewerb auf Augenhöhe brauche und man über Subventionswettbewerb auf der ganzen Welt reden müsse.

Deutschland und China kooperieren bei automatisiertem Fahren

Deutschland und China wollen beim automatisierten und vernetzten Fahren zusammenarbeiten und so unter anderem die Entwicklung gemeinsamer Standards vorantreiben. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Wirtschaftsstaatssekretärin Franziska Brantner (Grüne) hätten mit dem chinesischen Minister für Industrie und Informationstechnologie, Jin Zhuanglong, eine Absichtserklärung "über den Dialog und die Zusammenarbeit im Bereich automatisiertes und vernetztes Fahren" unterzeichnet, gaben Verkehrs- und Wirtschaftsministerium bekannt.

Lindner: Müssen für Turnaround an allen Stellschrauben drehen

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat nach der Senkung der Wachstumsprognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) für Deutschland auf Reformen in sämtlichen Bereichen der deutschen Wirtschaftspolitik gedrungen. "Eine Prognose, die auch den letzten davon überzeugen muss, dass wir in Deutschland für einen Turnaround nunmehr an allen Stellschrauben drehen müssen - von Arbeitsmarkt bis Steuern", schrieb Lindner über den Kurznachrichtendienst X.

Lagarde: EZB achtet genau auf Öl- und Rohstoffpreise

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Aussagen ihrer Präsidentin Christine Lagarde ihre Zinsen bei Ausbleiben von Schocks voraussichtlich im Juni erstmal senken. In einem Interview mit CNBC sagte Lagarde auf die Frage nach dem Einfluss steigender Rohstoff- und besonders Ölpreise auf ihren Inflationsausblick: "Alle Rohstoffpreise haben einen Einfluss und wir müssen genau auf diese Entwicklungen achten." Sie fügte hinzu: "Auf Energie und Nahrungsmittel hat das ganz klar einen direkten und schnellen Einfluss."

Rehn: EZB-Zinssenkung im Juni nur ohne Inflationsrückschlag

Die Erwartung einer Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) im Juni ist nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Olli Rehn nur so lange valide, wie es keine Rückschläge bei der geopolitischen Lage gibt, die die Energiepreise und damit die Inflation beeinflussen würden. Der EZB-Rat hatte in der vergangenen Woche eine Zinssenkung im Juni für den Fall angekündigt, dass es keine bösen Überraschungen mehr gibt. "Das setzt voraus, dass es keine weiteren Rückschläge, zum Beispiel bei der geopolitischen Lage und damit bei den Energiepreisen gibt", heißt es in einem auf der Website der finnischen Nationalbank veröffentlichten Statement Rehns.

Villeroy de Galhau: EZB senkt Zinsen ab Juni "pragmatisch"

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird seine Zinsen nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau im Juni das erste Mal senken, wenn es vorher nicht noch zu einem Schock - zum Beispiel, von Seiten der Rohstoffpreise - kommt.

+++ Konjunkturdaten +++

US/Baubeginne März -14,7% auf 1,321 Mio (PROGNOSE: -2,7%)

US/Baugenehmigungen März -4,3% auf 1,458 Mio Jahresrate

US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste Woche Apr +4,9% gg Vorjahr

Kanada März Verbraucherpreise +2,9% gg Vorjahr

Kanada März Verbraucherpreise PROGNOSE: +2,9% gg Vorjahr

Kanada März Verbraucherpreise +0,6% gg Vm

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/apo/mgo

(END) Dow Jones Newswires

April 16, 2024 13:00 ET (17:00 GMT)

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