30.10.2023 19:12:42

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutsche HVPI-Teuerung im Oktober niedriger als erwartet

Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Oktober erneut etwas deutlicher als erwartet nachgelassen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lag um 3,0 (September: 4,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg um 0,2 Prozent und eine Jahresteuerungsrate von 3,4 Prozent prognostiziert.

Commerzbank: Euroraum-Teuerung fällt auf 3,0 Prozent

Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen erwartet nach dem unerwartet deutlichen Rückgang der Inflation in Deutschland im Oktober, dass auch die Teuerung im Euroraum stark gesunken ist. "Im Euroraum dürfte die Inflationsrate von 4,3 Prozent im September auf 3,0 Prozent im Oktober gesunken sein", schreibt Solveen in einem Kommentar. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte prognostizieren für die Veröffentlichung am Dienstag 3,3 Prozent Inflation.

KfW: Deutsche Teuerung steigt zum Jahresende wieder

KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib rechnet damit, dass die Inflation in Deutschland zum Jahreswechsel wieder zunehmen wird. In einem Kommentar zum unerwartet deutlichen Teuerungsrückgang im Oktober weist sie darauf hin, dass dabei Basiseffekte ein letztes Mal stark unterstützend gewirkt hätten. "Dieser Rückenwind wird sich in den kommenden Monaten abschwächen und mit der Einführung der Preisbremsen im vergangenen Dezember zeitweise sogar umkehren. Wir werden zur Jahreswende deshalb wieder einen deutlichen Anstieg der Inflationsrate sehen", schreibt sie.

DIW: Wirtschaftsleistung fällt besser aus als vielfach erwartet

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat angesichts der jüngsten Zahlen zur Entwicklung des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) betont, die Wirtschaftsleistung falle besser aus als vielfach erwartet. "Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal wohl leicht um 0,1 Prozent geschrumpft. Da das Statistische Bundesamt die Wirtschaftsleistung für die ersten beide Quartale erneut leicht nach oben korrigiert hat, tritt die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr bisher weitgehend auf der Stelle", sagte Konjunkturchef Timm Bönke.

DIW will Schuldenbremse grundlegend reformieren

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat in der Debatte um eine Aussetzung der Schuldenbremse eine grundlegende Reform der Regeln verlangt. "Die Schuldenbremse ist nicht zeitgemäß und zu einer akuten Bedrohung für Deutschlands Zukunftschancen und Wohlstand geworden", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher. Es sei wichtig, dass ein Staat sich kluge Regeln für eine solide Finanzpolitik gebe. "Aber die Schuldenbremse ist weder klug, noch hat sie zu einer soliden Finanzpolitik geführt", stellte der Ökonom fest.

Ifo-Institut: Deutsche Konjunktur erreicht Talsohle

Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung erwartet nach der Schrumpfung des deutschen Bruttoinlandsprodukts um 0,1 Prozent im dritten Quartal eine baldige Erholung. "Die Konjunktur in Deutschland hat im Sommer die Talsohle erreicht. Ab Herbst dürfte es langsam wieder aufwärtsgehen", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sei im Oktober zum ersten Mal seit April gestiegen.

DIHK-Hebesatzumfrage: Belastung der Unternehmen steigt weiter

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat unter Verweis auf seine aktuelle Hebesatzumfrage eine immer höhere Belastung der Unternehmen mit kommunalen Steuern beklagt. "Während die durchschnittlichen Hebesätze der Gewerbesteuer auf ihrem hohen Niveau von 435 Prozent verharren, also weder sinken, noch steigen, zieht die Grundsteuer kräftig an", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. "Hier haben die Kommunen dieses Jahr die Sätze im Schnitt um 5 Prozentpunkte auf 554 Prozent nach oben geschraubt."

Deutschland fordert Israel zu Schutz von Palästinensern im Westjordanland auf

Die Bundesregierung hat Israel aufgefordert, palästinensische Zivilisten im besetzten Westjordanland vor Übergriffen jüdischer Siedler zu schützen. "Wir rufen Israel dazu auf, alles zu unternehmen, um die Palästinenserinnen und Palästinenser vor den Aktivitäten extremistischer Siedler zu schützen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Die Bundesregierung verurteile "klar die Angriffe und die Gewalt von Siedlern auf palästinensische Gemeinden, die sogar zum Tod mehrerer Zivilisten geführt hat", sagte der Außenamtssprecher. Es sei dabei "zu schrecklichen Szenen gekommen", sagte er weiter.

Großbritannien will Erschließung neuer Öl- und Gasfelder in der Nordsee

Großbritannien treibt die Erschließung neuer Öl- und Gasfelder in der Nordsee voran. Die zuständige Behörde in London (NSTA) erteilte am Montag 27 neue Lizenzen für die Förderung fossiler Brennstoffe. Demnach wurden Standorte ausgewählt, die besonders schnell in Betrieb genommen werden können. Die Umweltorganisation Greenpeace kündigte Klagen dagegen an.

DJG/DJN/AFP/apo/jhe

(END) Dow Jones Newswires

October 30, 2023 14:13 ET (18:13 GMT)

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