22.06.2023 18:59:41

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Bahn: Eskalation in Tarifverhandlungen mit EVG absolut unnötig

Die Bahn hat die Ankündigung der Gewerkschaft EVG zu einer Urabstimmung über unbefristete Streiks scharf kritisiert. "Diese Eskalation ist absolut unnötig, wir waren ganz kurz vor dem Abschluss", erklärte Bahn-Sprecher Matthias Waha am Donnerstag. Es sei ein "Unding", Reisende mit Streikdrohungen zu verunsichern und ihnen möglicherweise "die Sommerferien zu vermiesen", fügte er hinzu. Die EVG hatte kurz zuvor erklärt, nach den für gescheitert erklärten Tarifgesprächen mit der Bahn nun eine Urabstimmung einzuleiten.

LNG-Pipeline in Wilhelmshaven darf noch lange Erdgas transportieren

Die neue Pipeline für Flüssiggas (LNG) in Wilhelmshaven kann wie geplant in den kommenden zwei Jahrzehnten fossiles Erdgas transportieren und muss nicht vorfristig auf Wasserstoff umgestellt werden. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wies am Donnerstag eine Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ab, die aus Klimaschutzgründen eine zeitliche Begrenzung der Gasdurchleitung erreichen wollte. (Az. 7 A 9.22)

Ausbau von Windkraft an Land stockt weiterhin

Der Bau neuer Windkraftanlagen an Land stockt weiterhin. Die aktuelle Ausschreibung für die Förderung neuer Anlagen sei erneut unterzeichnet gewesen, erklärte die Bundesnetzagentur in Bonn am Donnerstag. Bis zum 1. Mai wurden demnach 120 Gebote im Gesamtumfang von 1.535 Megawatt Leistung abgegeben. Theoretisch wäre finanzielle Förderung für 2.866 Megawatt möglich gewesen.

EZB/Nagel deutet Änderung bei PEPP-Wiederanlage an

EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel rechnet offenbar damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Wiederanlage von Tilgungsbeträgen fällig gewordener Anleihen aus dem PEPP-Programm früher als bisher kommuniziert reduzieren wird. Nagel verwies in einer Veranstaltung des Aktionskreises Stabiles Geld laut veröffentlichtem Redetext darauf, dass die Wiederanlage unter dem APP im Juli ende und fügte hinzu: "Im Rahmen des Pandemieprogramms PEPP ist gemäß aktueller Beschlusslage bislang noch vorgesehen, bis mindestens Ende 2024 vollständig zu reinvestieren."

Rentenversicherung geht von stabilen Beiträgen bis 2026 aus

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) geht von stabilen Rentenbeiträgen bis 2026 aus. Der derzeitige Beitragssatz von 18,6 Prozent werde nach aktuellen Vorausberechnungen in den kommenden drei Jahren konstant bleiben, sagte die Vorsitzende des Bundesvorstandes der Deutschen Rentenversicherung Bund, Anja Piel, in Lübeck. Vor einem Jahr war demnach noch erwartet worden, dass der Beitragssatz bereits 2025 angehoben werden müsse.

EU-Verbraucherverbände reichen Beschwerde gegen Airlines wegen Greenwashings ein

Verbraucherverbände aus 19 europäischen Ländern haben Beschwerde bei der EU-Kommission gegen 17 Airlines wegen der Täuschung von Verbrauchern mit Angaben zum Umwelt- und Klimaschutz eingereicht, darunter auch gegen die Lufthansa. Insbesondere das System der sogenannten CO2-Kompensation - ein freiwilliger Klimaschutzaufpreis bei der Flugbuchung - sei nichts anderes als Greenwashing, erklärte der europäische Verbraucherverband Beuc am Donnerstag. Einer rechtlichen Analyse zufolge liegen demnach Verstöße gegen EU-Vorschriften vor.

Bank of England erhöht Leitzins um 50 Basispunkte

Die Bank of England (BoE) hat ihren Leitzins zum 13. Mal in Folge erhöht. Sie signalisierte zudem, dass weitere Erhöhungen möglich sind. Der Leitzins steigt um 50 Basispunkte auf 5,00 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit Oktober 2008. Ökonomen und Börsianer hatten mehrheitlich nur mit einer Erhöhung um 25 Basispunkte gerechnet.

Türkische Zentralbank erhöht Leitzins um 650 Basispunkte

Die türkische Zentralbank hat ihren Leitzins um 650 Basispunkte auf 15,00 Prozent angehoben. Dies ist die erste Zinserhöhung seit 2021 und Teil einer politischen Korrektur durch die neue wirtschaftspolitische Führung des Landes. Ökonomen hatten nach der Ernennung von Hafize Gaye Erkan zur Gouverneurin der Notenbank mit einer deutlichen Anhebung gerechnet.

Stimmung der Verbraucher im Euroraum leicht aufgehellt

Das Verbrauchervertrauen im Euroraum hat sich im Juni verbessert. Der von der EU-Kommission ermittelte Index stieg um 1,3 auf minus 16,1 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von minus 17,0 prognostiziert. Für die EU-27 verbesserte sich der Wert um 1,1 Punkte auf minus 17,2. Der endgültige Indexstand des Verbrauchervertrauens für Juni wird in der kommenden Woche veröffentlicht.

Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe unverändert

Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 17. Juni konstant geblieben. Im Vergleich zur Vorwoche verharrte die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis bei 264.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 256.000 vorhergesagt.

Defizit in der US-Leistungsbilanz im ersten Quartal gestiegen

Das Defizit in der US-Leistungsbilanz ist im ersten Quartal 2023 leicht gestiegen. Nach vorläufigen Berechnungen betrug das Defizit 219,30 Milliarden US-Dollar. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 217,10 Milliarden Dollar gerechnet.

Wirtschaftsindex der Chicago-Fed fällt im Mai

Die Wirtschaftsaktivität in den USA ist im Mai gesunken. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) fiel auf einen Stand von minus 0,15, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den April wurde der Indexstand auf plus 0,14 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von plus 0,07 genannt worden war.

Roter Teppich und Rüstungsdeals für Modi bei Staatsbesuch in den USA

Mit rotem Teppich und Rüstungsdeals hat US-Präsident Joe Biden den indischen Premierminister Narendra Modi zu einem Staatsbesuch in Washington empfangen. Modi traf am Donnerstag am Weißen Haus ein und wurde dort von Biden mit militärischen Ehren begrüßt. Der erst dritte Staatsbesuch in Bidens Amtszeit hat große politische Bedeutung: Die USA wollen Indien als Gegengewicht zu China etablieren und die Regierung in Neu Delhi zu einem Bruch mit Russland bewegen.

US-Rohöllagerbestände stärker als erwartet gesunken

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 16. Juni verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 3,831 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 0,1 Millionen Barrel vorhergesagt.

Äthiopien treibt trotz Widerstand Ägyptens Mega-Talsperre am Nil voran

Trotz anhaltenden Widerstands aus Ägypten treibt Äthiopien sein Mega-Staudamm-Projekt am Nil voran. Die vierte Füllungsphase der Talsperre rücke näher, sagte der äthiopische Vize-Regierungschef Demeke Mekonnen am Donnerstag bei der Eröffnung einer Konferenz zur nachhaltigen und sinnvollen Nutzung des Nils. Die vorherigen Befüllungen hätten den flussabwärts gelegenen Nil-Anrainerstaaten nicht geschadet, betonte Mekonnen mit Blick auf die Sorge Kairos vor einer Wasserknappheit hinzu.

"Trümmerfeld" bei Suche nach vermisstem Mini-U-Boot gefunden

Bei der Suche nach dem in der Nähe des "Titanic"-Wracks vermissten Tauchboot ist nach Angaben der US-Küstenwache ein "Trümmerfeld" entdeckt worden. "Ein Trümmerfeld wurde innerhalb des Suchgebiets durch einen Tauchroboter nahe der Titanic entdeckt", schrieb die Küstenwache am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die Informationen würden jetzt von Experten ausgewertet. Für 15.00 Uhr (Ortszeit; 21.00 Uhr MESZ) kündigte die Küstenwache eine Pressekonferenz in Boston an.

+++ Konjunkturdaten +++

*US/Index der Frühindikatoren Mai -0,7% gegen Vormonat

*US/Index der nachlaufenden Indikatoren Mai +0,1% gg Vm

*US/Index der gleichlaufenden Indikatoren Mai +0,2% gegen Vormonat

*US/Verkäufe bestehender Häuser Mai +0,2% auf 4,30 Mio Jahresrate

*US/Verkäufe bestehender Häuser Mai PROGNOSE: 4,25 Mio Jahresrate

*US/Bestand unverkaufter Häuser bei 3,0 Monatsangeboten

*US/Median-Preis bestehender Häuser Mai -3,1% gg Vj auf 396.100 USD

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/apo/mgo

(END) Dow Jones Newswires

June 22, 2023 13:00 ET (17:00 GMT)

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