23.11.2022 18:59:40

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

S&P Global: Aktivität in US-Wirtschaft im November verlangsamt

Die Aktivität in der US-Wirtschaft hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im November verlangsamt. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 46,3 von 48,2 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.

US-Rohöllagerbestände überraschend deutlich gesunken

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 18. November verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 3,69 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um nur 0,8 Millionen Barrel vorhergesagt.

Stimmung der US-Verbraucher im November besser als erwartet

Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im November weniger deutlich als erwartet abgeschwächt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA fiel bei der Umfrage am Monatsende auf 56,8 von 59,9 Ende Oktober. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten allerdings einen Stand von nur 54,9 erwartet.

Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe höher als erwartet

Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 19. November 2022 deutlicher als erwartet zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg sie saisonbereinigt um 17.000 auf 240.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf nur 225.000 vorhergesagt.

US-Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter höher als erwartet

Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA hat sich im Oktober deutlich besser als erwartet entwickelt. Wie das Handelsministerium mitteilte, stiegen die Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat um 1,0 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Zuwachs von nur 0,5 Prozent prognostiziert. Der für September vorläufig gemeldete Anstieg von 0,4 Prozent wurde auf 0,3 Prozent revidiert.

Lindner: Erwarten in Richtung 2024 Normalisierung der Inflation

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat eine entschiedene Bekämpfung der Inflation gefordert und zugleich die Erwartung geäußert, dass sich die Inflation zum übernächsten Jahr wieder normalisieren wird. "Inflation bekämpfen, das ist die erste Priorität unserer Finanzpolitik", sagte Lindner beim Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung. "Wir gehen davon aus, dass wir in Richtung auf das Jahr 2024 auch Normalisierungen sehen werden."

Preise an der Zapfsäule sinken um jeweils mehr als 6 Cent

Nach dem Rohölpreis sind auch die Preise an den deutschen Tankstellen kräftig gesunken. Benzin und Diesel wurden im Vergleich zur Vorwoche jeweils um mehr als 6 Cent pro Liter günstiger, wie der ADAC mitteilte. Super E10 kostete demnach im bundesweiten Schnitt 1,785 Euro, also 6,4 Cent weniger als in der Vorwoche. Der Durchschnittspreis für Diesel lag bei 1,899 Euro, 6,5 Cent weniger.

Bausektor fordert wegen Auftragsrückgängen neue Sonderabschreibungen

Die deutsche Baubranche ist wegen der Auftragsrückgänge besorgt und fordert Sonderabschreibungen für Bauherren. Reinhard Quast, Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, erklärte auf dem Deutschen Baugewerbetag, dass trotz des Ziels der Bundesregierung zum Bau von 400.000 neuen Wohnungen jährlich und der erforderlichen energetischen Sanierung des Gebäudebestands die Aufträge in nahezu allen Bereich abnehmen.

Lindner will EU-Recht zu Übergewinnen von Öl- und Gaskonzernen umsetzen

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat Pläne der Koalition bestätigt, europäische Vorgaben für die Abschöpfung von Übergewinnen von Mineralöl- und Gaskonzernen in Deutschland umzusetzen. "Wenn wir nicht ein Vertragsverletzungsverfahren als Bundesrepublik Deutschland auf uns nehmen wollen, muss dieses europäische Recht umgesetzt werden", sagte Lindner.

Lindner: Müssen steuerliche Rahmenbedingungen verbessern

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat Handlungsbedarf bei der Steuerbelastung von Unternehmen betont, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft nicht zu gefährden. "Wir müssen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die deutsche Volkswirtschaft insgesamt verbessern, und das betrifft auch den steuerlichen Bereich", sagte Lindner. Hier bestehe "Handlungsbedarf". Kritik übte er an Vorschlägen für Mehrbelastungen, wie sie kürzlich die Wirtschaftsweisen gemacht hatten.

Habeck: EU muss schneller bei Investitionsförderung werden

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat das US-Inflationsverringerungsgesetz als "Verstoß gegen die WTO-Regeln" bezeichnet und mehr Geschwindigkeit in der EU bei der Investitionsförderung gefordert. "Wir müssen schneller, entschiedener und entschlossener agieren und auch geschlossener agieren", verlangte Habeck. "Geld ist eigentlich viel im Topf, aber wir sind zu langsam darin, es zu verausgaben."

Bundesregierung weist Johnsons Unterstellung zur Ukraine zurück

Die Bundesregierung hat Aussagen des früheren britischen Premierministers Boris Johnson widersprochen, nach denen die Bundesregierung vor Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine eine schnelle Niederlage der Ukraine favorisiert habe. Dies sei kompletter Blödsinn, wie Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte. "Das ist 'utter nonsense', was Boris Johnson da geäußert hat. Wir wissen, dass der sehr unterhaltsame frühere Premier immer ein eigenes Verhältnis zur Wahrheit hat. Das ist auch in diesem Fall nicht anders."

EU-Haushalt für 2023 verabschiedet

Das Europäische Parlament hat dem gesamten EU-Haushalt für das kommende Jahr endgültig zugestimmt. Mit den geplanten Mitteln sei eine "bessere und effektivere Unterstützung" für die Bewältigung der Folgen des Ukraine-Kriegs und der Corona-Pandemie möglich, erklärte das Parlament. Der EU-Haushalt für 2023 beträgt nun 186,6 Milliarden Euro.

EU-Parlament wurde nach Russland-Votum Ziel von Hackerangriff

Die Webseite des EU-Parlaments ist am Mittwochnachmittag Ziel eines Hackerangriffs geworden. Das teilte der Parlamentssprecher im Onlinedienst Twitter mit. Kurz vor dem Hackerangriff hatten die Abgeordneten eine nicht bindende Entschließung verabschiedet, in der das Parlament Russland als einen "terroristische Mittel" nutzenden Staat einstufte.

+++ Konjunkturdaten +++

USA

Neubauverkäufe Okt +7,5% auf 632.000 (PROG: 570.000)

Neubauverkäufe Sep revidiert auf 588.000 (vorl: 603.000)

Neubauverkäufe Okt Bestand 8,9 Monate

Auslieferungen zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge Okt +1,3%

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/hab/sha

(END) Dow Jones Newswires

November 23, 2022 13:00 ET (18:00 GMT)

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