20.10.2022 19:00:40
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Philly-Fed-Index steigt im Oktober leicht
Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im Oktober leicht aufgehellt. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia stieg auf minus 8,7 Punkte von minus 9,9 im September. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Indexstand von minus 5,0 erwartet.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gesunken
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 15. Oktober abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 12.000 auf 214.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 230.000 vorhergesagt.
DWS: EZB erhöht um 75 Bp - Einlagen der Banken im Blick
DWS-Ökonomin Ulrike Kastens rechnet bei der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) mit einer weiteren Zinserhöhung um 75 Basispunkte und mit ersten Schritten in Richtung eines Bilanzabbaus. In den kommenden Monaten seien weitere Zinsschritte zu erwarten, so dass der Einlagensatz über den geschätzten neutralen Satz von rund 2,00 Prozent steigen dürfte. Der Markt rechne derzeit mit einem Zinssatz von 3,00 Prozent ab Sommer 2023, schreibt Kastens in ihrem Ausblick.
Scholz verteidigt deutsche Haltung vor EU-Gipfel
Im EU-Streit um hohe Energiepreise hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die deutsche Haltung erneut gegen Kritik verteidigt. "Es ist ganz klar, dass Deutschland sehr solidarisch gehandelt hat", sagte der Kanzler bei seinem Eintreffen zum EU-Gipfel in Brüssel. Die Bundesregierung entlaste die Bürgerinnen und Bürger, sagte er unter Anspielung auf den deutschen "Abwehrschirm" von bis zu 200 Milliarden Euro. Das sei "genau das gleiche, was Frankreich macht, Italien macht, was Spanien macht und viele andere Länder".
Macron: Es ist "nicht gut für Europa", wenn Deutschland "sich isoliert"
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat davor gewarnt, dass sich Deutschland in Europa "isoliert". "Es ist weder für Deutschland noch für Europa gut, wenn Deutschland sich isoliert", sagte Macron bei seiner Ankunft beim EU-Gipfel. Es müsse alles getan werden, dass die europäische Einheit erhalten bleibe, "und dass Deutschland dazugehört", sagte Macron.
Habeck: In zwei Jahren muss strategische Rohstoffpolitik stehen
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat dazu aufgerufen, innerhalb der nächsten zwei Jahre die politischen Rahmenbedingungen für eine strategische Neuausrichtung der deutschen Rohstoffpolitik festzulegen. "Alle politischen Aufgaben,... die im Moment in der Mache sind, die Strukturierung von Hilfsprogrammen und auch ein Fördermodell oder ein Absprachemodell zur Erschließung von heimischen Rohstoffen, müssen abgearbeitet sein", sagte Habeck beim Rohstoffkongress des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).
Grünen-Chef Nouripour warnt vor Hafen-Deal mit China
Grünen-Chef Omid Nouripour hat den geplanten chinesischen Einstieg bei einem Containerterminal im Hamburger Hafen deutlich kritisiert. "Der Verkauf von Anteilen des Hamburger Hafens an ein chinesisches Unternehmen wäre die Wiederholung eines Fehlers", sagte Nouripour dem Nachrichtenportal T-Online. "Wir sollten von unserer fatalen Abhängigkeit von russischen Fossilen lernen und uns nicht noch abhängiger machen. Das ist weder gut für unsere Wirtschaft noch für unsere Sicherheit."
Bundestag beschließt Energiepreispauschale für Rentner und Versorgungsempfänger
Der Bundestag hat der von der Koalition zur Abfederung der hohen Energiepreise vorgesehenen Energiepreispauschale für Rentner und Versorgungsempfänger zugestimmt. Das Parlament billigte mit breiter Mehrheit den Gesetzentwurf, der vorsieht, dass Rentnerinnen und Rentner eine Energiepreispauschale als Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro erhalten. Lediglich die AfD enthielt sich.
Bundestag stimmt für zweiten Heizkostenzuschuss für bedürftige Haushalte
Der Bundestag hat am Donnerstag für die Auszahlung des zweiten Heizkostenzuschusses für bedürftige Haushalte gestimmt. Der Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen wurde am Abend ohne Gegenstimmen angenommen. Wohngeldberechtigte erhalten demnach für die anstehende Heizperiode einmalig einen nach Haushaltsgröße gestaffelten Zuschuss. Profitieren sollen alle, die in mindestens einem Monat im Zeitraum vom 1. September 2022 bis zum 31. Dezember 2022 wohngeldberechtigt sind.
Bundestag beschließt Gesetz zu Finanzen Gesetzlicher Krankenversicherung
Die gesetzlichen Krankenkassen werden wegen ihres Rekorddefizits mit Milliardenzuschüssen und einem höheren Zusatzbeitrag der Versicherten finanziell gestützt. Der Bundestag beschloss das Gesetz zur Stabilisierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), mit dem der durchschnittliche Zusatzbeitrag um 0,3 Prozentpunkte steigen soll. Der Zuschuss des Bundes erhöht sich um 2 Milliarden Euro.
Ministerpräsidenten wollen am 2. November mit Bund Einigung in Streitfragen
Die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) strebt für den 2. November eine Verständigung mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über die strittigen Finanzierungsfragen zwischen Bund und Ländern an. Zu Beginn der zweitägigen Herbstkonferenz der MPK in Hannover sagte deren Vorsitzender, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), die Länderchefs wollten bis Freitag gemeinsam die Gespräche mit Scholz Anfang November vorbereiten. Bei diesen müsse es Entscheidungen geben.
Truss kündigt Rücktritt als britische Premierministerin an
Die britische Premierministerin Liz Truss hat weniger als zwei Monate nach ihrem Amtsantritt ihren Rücktritt angekündigt. Zuvor hatte ein riskanter Plan für Steuersenkungen und Ausgabenerhöhungen heftige Turbulenzen auf den Finanzmärkten ausgelöst, die sie zu einem Rückzieher zwangen und ihre politische Autorität schwinden ließen. Die 47-Jährige wird die Premierministerin mit der kürzesten Amtszeit in der britischen Geschichte und die dritte Vorsitzende der Konservativen Partei sein, die innerhalb weniger Jahre aus dem Amt gedrängt wird.
Macron empfängt Scholz kommenden Mittwoch in Paris
Der französische Präsident Emmanuel Macron empfängt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am kommenden Mittwoch in Paris. Das teilte das französische Präsidialbüro am Rande des EU-Gipfels mit. Bei dem Spitzentreffen dürfte es darum gehen, Differenzen unter anderem im Energie- und Rüstungsbereich auszuräumen.
Frankreich, Spanien und Portugal wollen neue Pipeline
Frankreich, Spanien und Portugal haben sich auf den Bau einer neuen Unterwasser-Pipeline zwischen Barcelona und Marseille geeinigt. Sie solle die bislang geplante Pipeline durch die Pyrenäen namens MidCat ersetzen, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung. Die neue Pipeline sei Teil eines "Grünen Energiekorridors" und solle zunächst Gas und später Wasserstoff transportieren.
EU verhängt Sanktionen gegen Iran wegen Drohnen in der Ukraine
Die Europäische Union hat Sanktionen gegen Lieferanten von iranischen Drohnen an Russland verhängt. Die Strafmaßnahmen gegen drei Einzelpersonen und ein Unternehmen wurden im offiziellen Amtsblatt veröffentlicht. Kiew wirft Russland vor, mit Drohnen iranischer Herstellung ukrainische Städte anzugreifen. Während Kiew das "schnelle Handeln" der EU begrüßte, kritisierte Moskau den Westen, durch die Sanktionen "Druck" auf den Iran auszuüben.
Europäische Weltraumorganisation plant zwei Missionen mit SpaceX-Raketen
Die Europäische Weltraumorganisation ESA plant zwei wissenschaftliche Missionen mit Falcon-9-Raketen des privaten US-Raumfahrtunternehmens SpaceX. Die ESA-Sonden "Euclid" und "Hera" sollen jeweils von einer Falcon-9-Rakete ins All gebracht werden.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Median-Preis bestehender Häuser Sep +8,4% gg Vj auf 384.800 USD
US/Bestand unverkaufter Häuser bei 3,2 Monatsangeboten
US/Verkäufe bestehender Häuser Sep PROGNOSE: 4,70 Mio Jahresrate
US/Verkäufe bestehender Häuser Sep -1,5% auf 4,71 Mio Jahresrate
US/Index der gleichlaufenden Indikatoren Sep +0,2% gegen Vormonat
US/Index der nachlaufenden Indikatoren Sep +0,6% gg Vm
US/Index der Frühindikatoren Sep -0,4% gegen Vormonat
DJG/DJN/AFP/apo/sha
(END) Dow Jones Newswires
October 20, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)
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