07.02.2022 18:59:41

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Berenberg: EZB sollte Auswirkungen von Liquiditätsentzug abwarten

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat aus Sicht von Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding gute Gründe, an der für den Fall einer "Normalisierung" der Geldpolitik geplanten Schrittfolge festzuhalten. Danach will sie erst den Prozess der Bilanzvergrößerung via Anleihekauf beenden, ehe sie in einem zweiten Schritt den Leitzins erhöht. Schmieding geht es dabei weniger um die ungewollten Nebenwirkungen von Staatsanleihekäufen, sondern darum, wie geldpolitische Maßnahmen auf den Geldmarktzins wirken.

Lagarde: Euroraum-Inflation weniger nachfragegebtrieben

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat ihre jüngste Inflationseinschätzung bekräftigt, zugleich aber auf Unterschiede beim Inflationsausblick gegenüber anderen Wirtschaftsräumen hingewiesen. "Die Inflation wird wahrscheinlich länger als bisher erwartet hoch bleiben, aber im Laufe dieses Jahres zurückgehen", sagte Lagarde laut veröffentlichtem Redetext bei ihrer Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments. Die Energiepreise seien weiterhin der Hauptgrund für die hohe Inflationsrate.

Lagarde will keine spürbare Straffung - nur Normalisierung

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat ihre jüngste Inflationseinschätzung bekräftigt und zugleich die Erwartung ausgedrückt, dass die EZB ihre Geldpolitik nicht deutlich straffen muss. "Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Inflation mittelfristig anhalten und deutlich über unserem Zielwert liegen wird, was eine spürbare Straffung erfordern würde", sagte sie und fügte hinzu: "Was wir sehen, ist eine Wiederverankerung der Erwartungen, die uns zu einer Normalisierung der Geldpolitik führen würde, aber nicht zu einer spürbaren geldpolitischen Straffung."

BDI-Hauptgeschäftsführer Lang verlässt den Verband

Der bisherige Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Joachim Lang, gibt sein Amt ab und scheidet aus. Das geht aus einer Mitteilung des Verbandes hervor. "Dr. Joachim Lang, 54, wird das Präsidium des BDI auf dessen nächster Sitzung am 21. Februar 2022 um dessen Zustimmung bitten, seine Funktion als Hauptgeschäftsführer des BDI und Mitglied des BDI-Präsidiums zum 31. Mai 2022 niederzulegen, um sich künftig neuen Aufgaben außerhalb des Verbandes zu widmen", erklärte der Verband.

Habeck schließt rechtliche Schritte gegen Öko-Siegel für Atom und Gas nicht aus

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) schließt rechtliche Schritte gegen die europäische Einstufung von Atomenergie und Gas als nachhaltig nicht aus. "Wir werden sehen, welche Mehrheitsverhältnisse sich im Rat bilden, und danach wird zu entscheiden sein, ob die juristische Prüfung uns zu einer Klage führt oder nicht", sagte Habeck.

Baerbock: Im Ukraine-Konflikt zur Zahlung von "hohem wirtschaftlichem Preis" bereit

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat bei ihrem Besuch in der Ukraine die Bereitschaft Deutschlands bekräftigt, im Falle von Sanktionen gegen Russland "einen hohen wirtschaftlichen Preis zu bezahlen". "Es geht um die Sicherheit der Ukraine", sagte Baerbock bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba. Bei einer Eskalation im Ukraine-Konflikt habe Deutschland mit seinen Partnern "eine Reihe von harten Maßnahmen" gegenüber Russland vorbereitet.

Russisches Ministerium lädt Leiter von Deutsche-Welle-Büro zu Gespräch

Nach der Schließung des Büros der Deutschen Welle in Moskau hat das russische Außenministerium den Büroleiter zu einem Gespräch eingeladen. Dabei solle es um die nächsten Schritte nach der von dem Ministerium angeordneten Schließung gehen, teilte die Deutsche Welle nach einer gemeinsamen Sitzung von Rundfunkrat und Verwaltungsrat mit. Die Gremien forderten Russland auf, den Entzug der Akkreditierung sowie die Schließung des Büros unverzüglich rückgängig zu machen.

Lambrecht kündigt 350 weitere Bundeswehr-Soldaten für Litauen an

Die Bundeswehr stockt ihre Präsenz in der früheren Sowjetrepublik Litauen um bis zu 350 Soldatinnen und Soldaten auf. "Wir stärken damit unseren Kräftebeitrag an der Nato-Ostflanke und senden ein klares Signal der Entschlossenheit an unsere Bündnispartner", sagte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) bei einem Besuch am Truppenübungsplatz Munster. Die Botschaft an die Bündnispartner sei: "Auf uns ist Verlass."

Großbritannien entsendet 350 weitere Soldaten an polnische Ostgrenze

Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise entsendet Großbritannien 350 zusätzliche Soldaten an die polnische Ostgrenze. Verteidigungsminister Ben Wallace kündigte an, damit werde das bereits dort stationierte Kontingent von 100 britischen Soldaten aufgestockt. Die Verstärkung der britischen Truppenpräsenz an der Grenze sende "ein starkes Signal, dass Großbritannien und Polen Seite an Seite stehen".

Macron will mit Putin Bedingungen für Deeskalation in Ukraine-Krise erörtern

In der Ukraine-Krise haben Frankreich und Deutschland versucht, auf die Konfliktparteien einzuwirken: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron traf am Nachmittag in Moskau ein, um in Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen Abbau der Spannungen zu erreichen. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) flog zu Gesprächen in die Ukraine, wo auch die Weigerung der Bundesregierung zur Sprache kommen dürfte, Waffen an Kiew zu liefern.

+++ Konjunkturdaten +++

USA

Conference Board Index für Beschäftigungstrend Dez revidiert auf 117,94 von 116,63

DJG/DJN/AFP/apo/sha

(END) Dow Jones Newswires

February 07, 2022 13:00 ET (18:00 GMT)

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