Stimmungsanalyse 06.10.2024 16:40:00

Trotz negativem Sentiment: September-Schock bleibt aus - Ein bullishes Signal?

Trotz negativem Sentiment: September-Schock bleibt aus - Ein bullishes Signal?

• September gilt historisch als schwacher Börsenmonat
• Auch in diesem Jahr nahm die Zahl der Optimisten ab
• Dennoch: Sehr starke Aktienkursentwicklung

Eigentlich gilt der September traditionell als ein schwieriger Börsenmonat. Auch in diesem Jahr ging die Furcht vor einem Aktienmarktcrash um.

Allerdings kam es im neunten Monat dieses Jahres keineswegs zu einem deutlichen Rücksetzer. Im Gegenteil: DAX, Dow Jones, S&P 500 & Co. gingen vor allem dank der großzügigen Fed-Leitzinssenkung auf Rekordjagd - und das, obwohl sich das Sentiment zeitweise eintrübte. Das könnte den Boden für eine breite Aufwärtsbewegung bereitet haben.

Starke Börsenentwicklung: Dieser September trotzt seinem schlechten Ruf

Trotz der vermeintlichen Pechsträhne zeigte sich die Wall Street jüngst von ihrer starken Seite. Nach einem erneuten schwachen Start in den Monat September konnten die Aktienkurse dank steigender Technologiewerte und fallender Anleiherenditen deutlich zulegen. Besonders die am 18. September getroffene Entscheidung der Fed, die Leitzinsen um einen großen Zinsschritt von 50 Basispunkten zu senken, sorgte für nachhaltiges Kaufinteresse.

Konträre Signale in der Anlegerstimmung

Interessanterweise zeigt die Anlegerstimmung einen anderen Verlauf. Laut einer Studie von Bespoke Investment, einem bekannten Analysehaus, hat sich die bullishe Stimmung unter den Privatanlegern trotz des Marktanstiegs abgeschwächt. Die aktuelle Umfrage der American Association of Individual Investors (AAII) zeigt, dass der Anteil der Optimisten kürzlich auf 39,8 Prozent gesunken ist, nachdem er vor kurzem noch über 50 Prozent lag.

Bespoke betont den kontraindikatorischen Charakter dieser Entwicklung: "Im Nachhinein betrachtet war dieses Tief in der Stimmung tatsächlich der beste Zeitpunkt für Anleger, optimistisch zu sein", heißt es in dem Bericht, der von "MarketWatch" zitiert wird. Dies zeige, dass Stimmungsmessungen oft als konträre Indikatoren zu verstehen seien. Anleger neigen dazu, zu pessimistisch zu werden, wenn der Markt schwächelt, und zu optimistisch zu sein, wenn er stark ist. Bei einem schwachen Sentiment steigen die Kurse entlang der "Wall of Worry" - so wie auch in den vergangenen Wochen, als die Aktienkurse trotz steigender Rezessionssorgen langsam, aber stetig nach oben kletterten.

September-Phasen als langfristige Chance?

Ein Blick auf historische Daten bestätigt, dass der September traditionell ein schwieriger Monat für Aktien ist. Bespoke zeigt in seiner Analyse, dass der September im Vergleich zu anderen Monaten die geringste Differenz zwischen bullischen und baerishen Stimmungswerten aufweist. Diese Schwäche sollte laut Bespoke jedoch nicht als Grund zur Sorge betrachtet werden. "Die Schwäche im September sollte als günstiger Zeitpunkt gesehen werden, um die Aktienallokation zu erhöhen, und nicht als Anlass, pessimistischer zu werden", rät Bespoke. Offensichtlich nahmen sich viele Anleger diese Empfehlung zu Herzen und griffen bei Aktien beherzt zu - und das, obwohl das Stimmungsbild sich merklich eintrübte. Daraus kann laut Bespoke gefolgert werden, dass Aktionäre durchaus mit einer starken Jahresendrally rechnen können.

Redaktion finanzen.at

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