24.03.2013 13:15:30
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Top-Ökonomen: EZB darf bei Zypern nicht weich werden
Ökonomen haben die Europäische Zentralbank vor einem Einknicken in der Zypern-Krise gewarnt. "Es ist richtig, dass die EZB durchgreift und die Beteiligung der Gläubiger der Banken und damit der Sparer verlangt", sagte Hans-Werner Sinn, Chef des Münchener Ifo-Instituts, der "Welt am Sonntag". Ihn ärgere nur, dass die Steuerzahler der noch gesunden Länder der Eurozone immer noch den Löwenanteil der Lasten tragen sollen, um die spekulativ in Zypern angelegten Gelder vor Verlusten zu schützen.
Auch Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer stimmt der harten Haltung der Euro-Notenbank zu. "Es ist ein wichtiges Signal, hart zu bleiben, es zeigt den Staaten: Man darf es nicht zu weit treiben", sagte Krämer dem Blatt. Würden EZB und die Euro-Staaten im Falle Zypern einknicken, so wäre das ein fatales Signal für die Reformer in den anderen Krisenstaaten, warnt Krämer. Nicht nur in Zypern, sondern auch in anderen Euro-Ländern würde die Bereitschaft zu schmerzhaften Einschnitten erlahmen.
Sollten die Retter hart bleiben und ein Rettungspaket scheitern, so drohe Zypern zwar die Pleite. Gäben sie aber nach, drohe die Währungsunion ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren. "Es wäre das kleinere Übel, wenn Zypern den Euro-Raum verließe, als wenn es zum Präzedenzfall für den erfolgreichen Aufstand gegen die Auflagen der Euroretter würde", sagte Thomas Mayer, früherer Chefvolkswirt der Deutschen Bank, der Zeitung. Im letzteren Fall gäbe es für andere Länder kein Halten mehr.
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March 24, 2013 07:45 ET (11:45 GMT)
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