Nippon Steel & Sumitomo Metal Corporation Aktie
WKN: 859164 / ISIN: JP3381000003
30.11.2013 01:02:31
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ThyssenKrupp verkauft US-Stahlwerk und nimmt Edelstahlwerke zurück
Von Hendrik Varnholt
ThyssenKrupp hat einen Teilerfolg bei der Käufersuche für seine amerikanischen Stahlwerke erzielt, doch der Konzern erleidet anderswo ein neues Fiasko: Das Unternehmen muss einen Teil der zu Jahresbeginn an den Konkurrenten Outokumpu abgegebenen Edelstahlaktivitäten zurücknehmen. Wie der deutsche Industriekonzern am späten Freitagabend mitteilte, haben sich die Beteiligten darauf geeinigt, dass ThyssenKrupp seine frühere Produktionsstätte in der italienischen Stadt Terni, den deutschen Spezialwerkstoffhersteller VDM "sowie weitere kleinere Aktivitäten" zurückerhält und im Gegenzug auf die Rückzahlung eines Outokumpu gewährten 1,2-Milliarden-Euro-Kredits verzichtet. ThyssenKrupp begründete die Transaktionen, in deren Rahmen der Konzern Abschreibungen in der Höhe von mehreren 100 Millionen Euro vornehmen muss, mit einer "Neuordnung der Finanzierung bei Outokumpu". Am Freitagabend kündigte ThyssenKrupp zudem an, sich außer durch den Verkauf seines US-Stahlwerks auch durch eine Kapitalerhöhung neuen finanziellen Spielraum verschaffen zu wollen. Die Aktionäre sollen abermals auf eine Dividende verzichten.
Käufer des Stahlwerks im US-Bundesstaat Alabama ist den Angaben zufolge ein Joint-Venture der Konkurrenten ArcelorMittal und Nippon Steel. ThyssenKrupp habe mit den beiden Unternehmen eine entsprechende Vereinbarung geschlossen, teilte der deutsche Konzern mit. Durch das Geschäft fließt dem DAX-Unternehmen ein Kaufpreis von 1,55 Milliarden US-Dollar zu, wie auch aus einer Mitteilung von ArcelorMittal hervorgeht. Teil der Verkaufsvereinbarung sei auch eine Abnahmeverpflichtung, berichteten ThyssenKrupp und ArcelorMittal: Die Käufer haben sich demnach dazu verpflichtet, mindestens sechs Jahre lang jährlich 2 Millionen Tonnen Stahl aus ThyssenKrupps Produktionsstätte in Brasilien abzunehmen. Der Preis für die Lieferungen solle anhand einer "marktbasierten Formel" errechnet werden, berichtete ArcelorMittal.
Das Rohstahlwerk in der Nähe von Rio de Janeiro hatte ThyssenKrupp zunächst zwar ebenfalls zum Verkauf gestellt, bislang ist aber kein Käufer für die Hochöfen in Sicht. ThyssenKrupp hält nun an seiner 73-Prozent-Mehrheitsbeteiligung an dem Werk in Brasilien fest, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Der Konzern weist das Geschäft wieder als fortgeführte Aktivität aus.
ThyssenKrupp kündigte am Freitagabend darüber hinaus eine Kapitalerhöhung im Umfang von bis zu 10 Prozent des gezeichneten Kapitals an. Der Konzern kann mit einer solchen Kapitalmaßnahme nach aktuellen Kursen einen Erlös von rund 1 Milliarde Euro erzielen. ThyssenKrupp machte zunächst aber keine Angaben darüber, wann das Unternehmen die neuen Aktien ausgeben will. Die "Durchführung" der Kapitalerhöhung werde "in Abhängigkeit von den Kapitalmarktbedingungen entschieden".
Überraschend veröffentlichte der Konzern am Freitagabend auch die Kennzahlen des Ende September abgelaufenen Geschäftsjahres 2012/2013. In dem Jahr erzielte das Unternehmen in der Struktur des Vorjahres demnach einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Steuern und Zinsen (bereinigtes EBIT) von 1,1 Milliarden Euro, nach 1,38 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem noch etwas stärkeren Rückgang auf 1,06 Milliarden Euro gerechnet.
Unter dem Strich - also nach Steuern und Dritten und inklusive der Verluste durch das amerikanische Stahlgeschäft - fiel bei ThyssenKrupp ein Verlust von 1,4 Milliarden Euro an, nach 4,3 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Vor dem Hintergrund will der Konzern abermals keine Dividende zahlen.
Kontakt zum Autor: hendrik.varnholt@wsj.com
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November 29, 2013 18:29 ET (23:29 GMT)
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