23.09.2019 12:36:00

Thomas Cook - Flughafen Innsbruck braucht Ersatzflüge für den Winter

Die heimischen Flughäfen sind aktuell nicht unmittelbar von der Pleite des britischen Reiseveranstalters Thomas Cook betroffen. "Es gibt keine direkten Flugverbindungen von Thomas Cook oder Condor ab Wien", sagte Flughafen-Sprecher Peter Kleemann am Montag zur APA. In Innsbruck sucht man derzeit aber unter Hochdruck nach Ersatzflügen für das Wintergeschäft, das im Dezember anläuft.

"Bei uns betrifft es das Incoming-Geschäft - das hat ein größeres Volumen", erklärte der stellvertretende Flughafen-Direktor des Flughafens Innsbruck, Patrick Dierich, im Gespräch mit der APA. 2018 auf dem Tiroler Airport über die Wintermonate hinweg 38.000 Passagiere verbucht - 19.000 ankommend und 19.000 abfliegend. "Über die letzten sechs Jahre hatten wir sechs Flüge pro Wochenende, vier aus London-Gatwick, zwei aus Manchester", so Dierich. "Heute und diese Woche sind wir also nicht betroffen."

Dennoch herrscht nun Stress, denn bis Anfang Dezember ist nicht mehr viel Zeit. "Da steht's schon Spitz auf Knopf." Der Flughafen sei schon seit einigen Wochen mit Reiseveranstaltern in England in Kontakt, um bei einem Ausfall Ersatz zu haben. "Eigentlich plane ich mit den Airlines derzeit 2020/21", erläuterte Dierich die ansonsten übliche Vorlaufzeit von eineinhalb Jahren im Fluggeschäft. Er ist aber zuversichtlich, sämtliche Lücken für den Winter schließen zu können: "Nachdem die Nachfrage nach Slots in Innsbruck das Angebot gerade an den Winterwochenenden übersteigt, gehe ich davon aus, dass wir Ersatz finden werden."

Am Flughafen Salzburg gibt es keinerlei Probleme. "Weder Thomas Cook Airlines noch Condor fliegen Salzburg derzeit direkt an", sagte Airport-Sprecher Alexander Klaus am Montag zur APA. Nicht abschätzbar sei allerdings, wie viele Kunden des insolventen Veranstalters mit normalen Linienmaschinen von und nach Salzburg geflogen sind.

Ein Thomas-Cook-Kunde könne beispielsweise über ein Sitzplatzkontingent auch auf einer Maschine der British Airways sitzen. "Und wir wissen nicht, ob ein Kunde über ein Reiseportal, ein Reisebüro oder direkt beim Veranstalter gebucht hat", betonte Klaus. Ob ein Passagier betroffen sei, hänge wohl auch davon ab, ob der Sitzplatz vom Reiseveranstalter bereits an die Airline bezahlt wurde.

Klaus geht allerdings davon aus, dass sämtliche Kunden abgesichert sind. "Für Pauschalreisende gibt es ein Auffangnetz. Die Passagiere sind gegen Insolvenz abgesichert." Ob Touristen letztlich mit einer anderen Fluglinie nach Hause fliegen, auf einen anderen Airport umgebucht werden oder einen gänzlich anderen Weg der Heimreise angeboten kommen, sei aber Aufgabe des Reisebüros.

Dass die Pleite das Geschäft des Salzburger Flughafens indirekt beeinträchtigen könne, glaubt Klaus übrigens nicht. "2018 waren in Salzburg von mehr als 1,8 Millionen abgefertigten Passagieren nur rund 12.000 Thomas Cook zuzuschreiben." Und der Flughafensprecher zeigte sich heute überzeugt, dass andere Reiseveranstalter die Lücke der freiwerdenden Sitzplatzkontingente rasch füllen werden.

(Schluss) kre/fbn/bn

ISIN GB00B1VYCH82 WEB http://www.thomascookgroup.com/

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