12.09.2016 11:57:37

Teuer und gefährlich: NRW warnt den Bund vor Reform der Pflegeausbildung / bpa: Erhalt des Altenpflegeabschlusses wichtig für NRW

Düsseldorf (ots) - "Die von der Bundesregierung geplante Zusammenlegung der drei bisher eigenständigen Pflegeausbildungen ist ein teures und gefährliches Spiel, das die Versorgung älterer Menschen in NRW gefährdet." Der Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Christof Beckmann warnt angesichts eines aktuellen Berichts der NRW-Landesregierung erneut vor den großen Risiken einer Abschaffung der eigenständigen Pflegeausbildung. In einem Schreiben an den Landtag hatte NRW-Pflegeministerin Steffens jetzt wissenschaftlich belegte Gefahren für die Fachkräftesituation und den Landeshaushalt dargestellt und vor einer übereilten Reform der Pflegeausbildungen gewarnt. Allein auf NRW kämen durch das Pflegeberufereformgesetz Mehrkosten von jährlich 30 Millionen Euro zu.

Seit Monaten sei den beteiligten Politikern klar, dass die geplante Zusammenlegung der Ausbildungen zur Altenpflege-, Kranken- und Kinderkrankenpflegefachkraft der falsche Weg sei, so Beckmann. "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, dies einzugestehen, die eigenständigen Berufsabschlüsse zu sichern und stattdessen gerade die spezialisierte Altenpflegeausbildung weiter zu stärken." Auch Ministerin Steffens hatte deutlich gemacht, dass es längst zu spät sei, um die Reform der Pflegeausbildungen wie geplant zum Jahr 2018 umzusetzen.

"In einem Land mit einer älter werdenden Gesellschaft gibt es kaum etwas Wichtigeres als die Förderung des Pflegenachwuchses, so wie wir es in NRW in den letzten Jahren vorgemacht haben. Bei Veränderungen an der Ausbildung muss Gründlichkeit vor Schnelligkeit gehen." Beckmann fordert eine eingehende Untersuchung der Folgen einer Zusammenlegung der Pflegeberufe, bevor weiter über das Gesetz beraten wird.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 9.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 1.300 in Nordrhein-Westfalen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 275.000 Arbeitsplätze und circa 21.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das investierte Kapital liegt bei etwa 21,8 Milliarden Euro.

OTS: bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. newsroom: http://www.presseportal.de/nr/17920 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_17920.rss2

Pressekontakt: Für Rückfragen: Norbert Grote, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle, Tel.: 0211/311 39 30, www.bpa.de

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