Expansionspläne 21.09.2023 23:20:00

Tesla-Rivale Lucid prüft wohl Markteintritt in China - große Konkurrenz in der Volksrepublik

Tesla-Rivale Lucid prüft wohl Markteintritt in China - große Konkurrenz in der Volksrepublik

• Chinesischer Automarkt für alle Autobauer wichtig
• Lucid prüft Expansion nach China
• Noch kein Termin für Markteintritt genannt


Lucid prüft Einritt in chinesischen Automarkt

Wie CNBC berichtet, prüft Tesla-Konkurrent Lucid, seine Autos auch in China zu verkaufen. "Jeder Autohersteller muss sich sehr intensiv mit China befassen oder hat es bereits getan. Es ist der größte Automarkt der Welt. Wie wir sehen, wird es wahrscheinlich der weltweit größte und am schnellsten wachsende Markt für Elektrofahrzeuge sein", so Chefingenieur Eric Bach in einem Interview mit CNBC auf der IAA in München.

Einen Zeitplan für den Eintritt in den chinesischen Markt gebe es jedoch noch nicht. "Wir haben noch keinen Markteintrittstermin genannt, weil wir es einfach richtig machen müssen", so Bach. "Wenn man zu falschen Bedingungen nach China geht, kann man viele Fehler machen", zitiert CNBC den Chefingenieur. Laut Bach sei ein Team in China vor Ort, das die Machbarkeit eines Markteintritts prüfe. "Wir müssen an uns feilen, wie kommen wir rein? Was ist die Preisstrategie? Wie wird unsere Fertigungsstrategie aussehen?", so Bach. "Also schauen wir uns die ganze Bandbreite dessen an, was wir als junger Hersteller tun sollten, und wir werden es richtig machen."

Wie viel hält das Unternehmen aus?

Lucids Überlegungen zu einer Expansion nach China kommen zu einem nicht ganz einfachen Zeitpunkt für das Unternehmen, nachdem es im Frühjahr noch verkündet hatte, 18 Prozent seiner Belegschaft entlassen zu wollen.

Zudem zeigten Lucids Zahlen zum zweiten Quartal, die das Unternehmen Anfang August veröffentlichte, dass der Tesla-Konkurrent weiter in den roten Zahlen steckt. Im zweiten Jahresviertel belief sich das EPS auf -0,40 US-Dollar, nach -0,33 US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Das war ein größerer Verlust als von Analysten erwartet. Derweil konnte Lucid seinen Umsatz von 97,3 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal auf 150,9 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal 2023 steigern. Damit lag das Unternehmen dennoch unter den Erwartungen der Analysten von 181,6 Millionen US-Dollar. Lucid produzierte im zweiten Quartal 2.173 Fahrzeuge in seiner Fabrik in Arizona und lieferte 1.404 Fahrzeuge aus, womit der Autobauer die Erwartungen der Wall Street laut CNBC nicht erfüllen konnte.

Außerdem habe Lucid laut Bach die Fabrikfläche in seinem Werk in Arizona vervierfacht und sei dabei, einen SUV namens Gravity auf den Markt zu bringen, weshalb das System unter "Stress" stehe und Lucid sehen müsse, wie viel es derzeit aushalten könne.

Daneben warten auf dem chinesischen Automarkt mit einheimischen Unternehmen wie BYD und NIO, aber auch US-Elektroautobauer Tesla bereits einige starke Konkurrenten auf Lucid.

Lucid will langfristig in Massenmarktsegment vordringen

Lucid, das sich einen Namen als Hersteller für Luxus-E-Autos gemacht hat, plant nun wohl auch, Produkte in niedrigeren Preisklassen anzubieten. So habe Bach laut CNBC erklärt, dass das Unternehmen schließlich in das Massenmarktsegment vordringen werde, was zwar noch einige Zeit dauern werde, doch bereits 2026 könnte ein Mittelklassewagen vorgestellt werden. "Um Skaleneffekte zu erzielen und diese Preispunkte erreichen zu können, benötigen Sie eine sehr starke und leistungsfähige Lieferantenbasis, die Ihnen die richtigen Preise bietet", erklärte der Lucid-Chefingenieur. "Hier beginnen wir also von oben nach unten, damit wir dieses Vertrauen aufbauen, verdienen, Netzwerke aufbauen, unsere Logistiksysteme aufbauen können - und dann auch aus dem mittelgroßen Fahrzeug diese Skalierung und letztendlich den Umsatz herausholen können, um die Investition in eine Massenmarktproduktion zu finanzieren", so Bach.

Für die Lucid-Aktie ging es in diesem Jahr an der NASDAQ bereits um 19,47 Prozent abwärts. Zuletzt kostete sie noch 5,50 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 19. September 2023), nachdem sie Ende Januar noch zeitweise bei fast 13 US-Dollar notiert hat.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: TIMOTHY A. CLARY/AFP via Getty Images,Lucid

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