Gespräche und Beschluss 20.02.2023 14:42:00

Tesla-Aktie: Offenbar Kauf von Sigma Lithium geplant - Sigma-Aktie steigt 25% - weitere Auflage für deutsche Tesla-Fabrik gekippt

Tesla-Aktie: Offenbar Kauf von Sigma Lithium geplant - Sigma-Aktie steigt 25% - weitere Auflage für deutsche Tesla-Fabrik gekippt

Tesla denkt laut Kreisen an eine Übernahme des Batterierohstoffkonzerns Sigma Lithium. Der Autobauer von Firmenchef und Milliardär Elon Musk habe mit möglichen Beratern über ein Angebot gesprochen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitagabend unter Berufung auf informierte Personen. Sigma Lithium will in einem Großprojekt in Brasilien Lithium fördern, ein benötigter Rohstoff für die derzeit gängige Lithium-Ionen-Batterietechnologie. Im vergangenen Jahr war der Preis für Lithium stark angestiegen. Mit dem Hochlauf der Produktion von Elektroautos vor allem in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts könnte der Rohstoff knapp werden.

Die Überlegungen seien in einem frühen Stadium und das Vorhaben könnte auch platzen, hieß es weiter. Zudem sei Sigma nur eine Option von Tesla, sich an Förderern zu beteiligen. Sigma Lithium gehört zu 46 Prozent dem brasilianischen Finanzinvestor A10 Investimentos, der einen Verkauf seines Anteils erwägen soll. Tesla äußerte sich gegenüber Bloomberg nicht zu den Informationen. Die Aktie von Sigma Lithium zog im nachbörslichen NASDAQ-Handel um rund ein Viertel auf 36,63 US-Dollar an. Zum Schlusskurs im regulären Handel am Freitag betrug der Börsenwert der Firma zuletzt knapp 3,1 Milliarden US-Dollar (2,9 Mrd Euro).

Tesla kippt weitere Auflage für Grünheide

Des Weiteren kippte das Landesumweltamt auf Antrag des Unternehmens auch eine Nebenbestimmung für Tesla zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen. Das teilte das Landesumweltamt der Deutschen Presse-Agentur mit.

Das Land wollte, dass Tesla in bestimmten Fällen bei der eigenen Einstufung von Gemischen in Wassergefährdungsklassen die Analysen bei der Wasserbehörde des Kreises Oder-Spree einreicht. Dabei geht es um Fälle, bei denen Tesla Stoffe aufgrund eines geringen Anteils in eine niedrigere Gefährdungsklasse eingestuft hat. Das Unternehmen wandte sich dagegen. Das Landesamt für Umwelt entsprach dem und hob die Nebenbestimmung für Tesla auf. Damit kann der Autobauer die Wassergefährdungsklasse für diese Gemische selbst einstufen, ohne Analysen vorlegen zu müssen. Das Landesumweltamt äußerte sich auf Anfrage nicht und verwies auf ein laufendes Rechtsverfahren zum Bescheid des Widerspruchs.

Der Umweltverband Grüne Liga Brandenburg sieht Risiken. "Die Gefahreneinstufung der Gemische ist nicht überprüfbar. Wir als Verbände und die Öffentlichkeit haben durch Schwärzung der Antragsunterlagen sowie des Genehmigungsbescheids keine Möglichkeit, diese Prozesse nachzuvollziehen", sagte Landesgeschäftsführer Michael Ganschow. "Unklar bleibt, welche Stoffe in der Batteriezellfertigung zum Einsatz kommen. Hier wäre mehr Transparenz dringend geboten."

Das Landesamt für Umwelt hatte auf den Widerspruch von Tesla hin einige Vorgaben geändert, einige zurückgewiesen und auch aufgehoben. Unter anderem hatte es die Vorgabe aufgehoben, dass der Wasserverband Strausberg-Erkner in alle grundwasserrelevanten Fragestellungen einbezogen werden muss. Daraufhin klagte der Verband vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) gegen die Landesbehörde. Inzwischen reichten auch der Naturschutzbund Brandenburg und die Grüne Liga Brandenburg Klage ein - sie kritisieren, dass sie vor dem Erlass des Widerspruchsbescheids nicht angehört wurden. Das Brandenburger Umweltministerium hatte die weggefallene Auflage zur Einbindung des lokalen Wasserverbands zur Grundwasserüberwachung verteidigt.

Seit März 2022 stellt Tesla in seiner einzigen europäischen Autofabrik in Grünheide in Berlin Elektrofahrzeuge her. Dort sollen in einer ersten Ausbaustufe rund 12 000 Beschäftigte arbeiten.

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GRÜNHEIDE / NEW YORK (dpa-AFX)

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Bildquelle: Smith Collection/Gado/Getty Images,pio3 / Shutterstock.com,Ken Wolter / Shutterstock.com

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