Telekom V - Sundt: War mit Detailwissen überfordert

Sundt hatte Probleme zu erklären, warum er wenige Tage vor seinem Ausscheiden aus der Telekom noch den Kaufvertrag unterschrieben hat - während die Gegenseite erst über ein halbes Jahr später unterfertigte.

Auf Befragung räumte Sundt ein, dass der Prokurist eigentlich auch selber unterschreiben hätte können - zuvor hatte der Ex-Telekomchef noch erklärt, der Prokurist habe wohl vermeiden wollen, dass er dem Nachfolger von Sundt noch einmal das ganze Projekt zur Unterfertigung präsentieren muss. Eine Belastungszeugin hatte im Verfahren gemeint, der Prokurist habe selber nicht unterschreiben wollen.

Stefano Colombo, ehemaliger Finanzchef der Telekom und ebenfalls angeklagt, gab ebenfalls an, dass er sich mit den Details des Vertrages bei der Unterschrift nicht beschäftigt habe.

Der frühere ÖBB-Chef Martin Huber beteuerte, er habe nie über die Projektentwicklung mit den mitangeklagten Ex-Telekom-Vorständen Heinz Sundt und Stefano Colombo gesprochen. Mit Sundt sei er zwar bekannt, aber dieser sei "nicht in der Alterskategorie" seiner Freunde, meinte er. Auch Sundt unterstrich, er habe nie mit Huber darüber gesprochen.

Huber bestätigte, dass die Transaktion für ihn ein gutes Geschäft gewesen sei. Die Telekom Austria sei kein Projektentwickler und habe zum Projekt nichts beigetragen.

Die Telekom erklärte, dass sich mittlerweile die Unterschriftenregelung komplett geändert hat. Inzwischen muss jeder Immobilienverkauf mit einem Volumen von über 400.000 Euro in den Gesamtvorstand. Und es wird auch immer ein Verkehrswertgutachten erstellt.

(Schluss) stf/gru/rf

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