10.01.2014 11:25:00

Telekom V - Colombo: Sundt war mit Kaufpreis einverstanden

Zum Auftakt des heutigen zweiten Verhandlungstages im Untreue-Prozess um den laut Anklage zu billigen Verkauf der Telekom-Immobilie Schillerplatz wurde die Einvernahme von Ex-Telekom-Finanzvorstand Stefano Colombo beendet.

Colombo erklärte, er habe das Verkaufsangebot der Telekom für die Immobilie unterschrieben, nachdem ihm gesagt wurde, auch der damalige Telekom-Generaldirektor Heinz Sundt sei mit dem Kaufpreis einverstanden.

Die Anklage wirft den beiden Telekom-Managern Untreue vor, weil sie die Schillerplatz-Immobilie zu billig verkauft hätten und damit die Telekom geschädigt hätten. Beim Verkauf wurde kein Verkehrswertgutachten eingeholt. Das Verkaufsangebot der Telekom vom Mai 2006 hatten zuerst Colombo und dann Sundt unterschrieben.

Colombo schilderte heute, dass der Verkaufspreis von einem - später erkrankten - leitenden Mitarbeiter der Telekom verhandelt worden sei. Dieser sei mit dem Vertragsentwurf zu ihm gekommen und habe ihm gesagt, auch Sundt sei mit dem Preis von 5,4 Mio. Euro einverstanden. Daraufhin habe er, Colombo, als Telekom-Finanzvorstand den Vertrag unterschrieben. Er "präzisierte" damit seine diesbezüglichen Angaben aus dem Ermittlungsverfahren. Ursprünglich hatte Colombo bei seiner Einvernahme im Ermittlungsverfahren sich überhaupt nicht erinnert, dass er den Vertrag unterschrieben hatte.

Colombo zeigte sich auch heute der Meinung, dass der Verkauf für die Telekom ein "gutes Geschäft" gewesen sei. Die Bonität der Käufer sei nicht überprüft worden, da der Kauf bar abgewickelt wurde, sagte er. Der - später erkrankte - Prokurist habe ihm erklärt, die Käufer seien "seriöse Leute". Wie er später von der Wertsteigerung um fast das Doppelte beim Wiederverkauf nach einem Jahr an die Seeste Bau erfahren habe, habe er an einen Zusammenhang zwischen der Funktion des Käufers, ÖBB-Chef Martin Huber, und der Seeste Bau gedacht. Dies sei damals so in den Medien berichtet worden. "Glauben Sie immer was in der Zeitung steht", wollte Richterin Claudia Moravec-Loidolt vom Angeklagten wissen. Dieser zögerte mit der Antwort und meinte dann, "Ich habe schon genug Feinde".

Kurz nachdem Colombo und Sundt im Mai 2006 unterzeichneten, waren beide "aus dem Geschäft". Sundt verließ die Telekom Ende Mai 2006, Colombo war ab Juni 2006 intern nicht mehr für Immobiliengeschäfte der Telekom zuständig. Der Käufer, das Ehepaar Huber, hatte den Vertrag erst ein halbes Jahr später, im Dezember 2006, unterschrieben, nachdem im November 2006 die Baubewilligung der Behörde erteilt wurde.

(Schluss Auftakt/Ausführlicher Bericht folgt) gru/stf/kan

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