23.05.2016 21:02:39

Südwest Presse: Kommentar AfD und Islam - Unversöhnliche Positionen

Ulm (ots) - Eine Überraschung war es nicht: Nachdem die AfD-Vorsitzende Frauke Petry am Wochenende noch einmal den Ton gegenüber Muslimen in Deutschland verschärft hatte, war mit einer Annäherung zwischen der rechtspopulistischen Partei und dem Zentralrat der Muslime nicht zu rechnen. Die gegensätzlichen Positionen prallen ungebremst aufeinander. Am Ende blieb der Streit. Was kann ein Gespräch, in dem keine Seite Abstriche bei den eigenen Positionen machen kann und will, auch bringen? Aiman Mazyek, der rührige und gesprächsfähige Vorsitzende des Zentralrates der Muslime, wollte erklären und differenzieren: dass man nicht alle Muslime über einen Kamm scheren kann, dass ein friedliebender Islam, wie andere Einwandererreligionen auch, zu Deutschland gehören- und dass die im Grundgesetz garantierte Religionsfreiheit allen in Deutschland lebenden Menschen gilt, auch Muslimen Durchdringen konnte er damit kaum. Dazu hat sich die AfD mit ihrem Programm zu eindeutig positioniert. Die dort formulierte Islamfeindlichkeit ist der Kitt, der ganz unterschiedliche Strömungen innerhalb der Partei emotional zusammenbindet. Die strategisch gewiefte deutsche Christin Frauke Petry weiß das nur zu genau. Sie will auf den öffentlich inszenierten Streit nicht verzichten, braucht ihn auch um Führungsstärke im eigenen Lager zu demonstrieren. Denn unumstritten ist die ehemalige Pfarrers-Gattin aus Ostdeutschland innerhalb der Alternative für Deutschland (AfD) nicht mehr. Der Protestantismus zeigt sich in ihrer Person von seiner engstirnigen, deutschnationalen Seite.

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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218

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