28.08.2019 19:04:40
|
Studie: Klimawandel verschärft Hochwasserereignisse in Deutschland
WIEN (dpa-AFX) - Der Klimawandel hat in Deutschland einer Studie zufolge die Hochwasserereignisse deutlich verschärft. "Das Hochwassermanagement muss sich an diese neuen Realitäten anpassen, sonst werden die jährlichen Hochwasserschäden noch schneller steigen als bisher", bilanzierte am Mittwoch der Experte Günter Blöschl von der Technischen Universität Wien. Er leitete eine Studie, an der sich 35 Forschungsgruppen beteiligten. Die Wassermenge der Flüsse bei Hochwasser sei in einigen Regionen Nordwesteuropas in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegen. Die Studie ist im Fachjournal "Nature" veröffentlicht worden.
Dafür wurden europaweit an mehr als 3700 Wassermessstellen die Daten von 1960 bis 2010 ausgewertet. Dabei zeige sich klar, dass die Veränderungen im Ausmaß von Hochwasserereignissen sich eindeutig auf den Klimawandel zurückführen ließen, sagte Blöschl. "Schon seit langer Zeit wurde vermutet, dass der Klimawandel einen Einfluss auf die Wassermenge bei Hochwasserereignissen hat, weil eine wärmere Atmosphäre mehr Wasser speichern kann", so der Experte. "Aber das ist nicht der einzige Effekt."
In Nordwesteuropa inklusive Deutschlands werden die meisten Hochwasserereignisse laut Studie immer schwerer, in Südeuropa und in Osteuropa nimmt das Ausmaß der Hochwässer eher ab. "In Russland zum Beispiel ist die Temperatur um rund zwei Grad gestiegen, was viel weniger Schnee bedeutet", sagte Böschl. Damit sinke auch die Hochwassergefahr. Ein wichtiger Grund für die Zunahme von Überflutungen in Nordwesteuropa seien Veränderungen in der atmosphärischen Zirkulation. "Die großen Tiefdruckgebiete ziehen langsamer und weiter nördlich über Europa", so Blöschl. Deshalb trete in Südeuropa der gegenteilige Effekt ein./mrd/DP/jha

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!