30.07.2016 01:07:53
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Stresstest deckt Gefälle unter Europas Banken auf
Die Eba hatte auch 2016 zusammen mit der Europäischen Zentralbank (EZB) bei 51 Instituten geprüft, wie kapitalstark und damit wetterfest sie bei einer Krise sind. Die entscheidende Kennziffer dabei ist die harte Kernkapitalquote (CET1) unter vollständiger Umsetzung der regulatorischen Vorgaben bei einem äußerst schwierigen Geschäftsumfeld.
Älteste Bank der Welt am schwächsten Größter Ausreißer nach unten war die italienische Banca Monte dei Paschi die Siena, die älteste Bank der Welt. Sie wies eine negative Quote von 2,44 Prozent auf. Das Kapital der Bank wäre im Krisenfall somit völlig aufgefressen. Die Bank, die am Freitagabend einen milliardenschweren Sanierungsplan auf den Weg brachte, war nicht die einzige, die die Hürde der Regulierer von 5,5 Prozent riss. Diese Marke sollten die Banken in einem Krisenszenario mindestens aufweisen. Auch die Allied Irish Banks blieb mit 4,3 Prozent unter der Marke.
Neben Monte dei Paschi stehen die anderen italienischen Institute zwar besser, wenngleich auch nicht besonders gut da. Die UniCredit schnitt unter den europäischen Banken, die als "systemisch wichtig" gelten, mit einer Quote von 7,1 Prozent am schlechtesten ab. Eine informierte Person sagte dem Wall Street Journal, dass das Institut noch in diesem Jahr eine Kapitalerhöhung durchführen wird. Die italienischen Banken befinden sich wegen der sich auftürmenden faulen Kredite in einer schweren Krise.
Skandinavische Banken sehr stabil Über 5,5 Prozent und auch über die von vielen Analysten angesetzte Mindestgröße von 7 Prozent schafften es - mit einer Ausnahme - die spanischen Banken. Das Geldhaus Banco Popular Espanol, das Ende Mai eine Kapitalerhöhung von 2,5 Milliarden Euro angekündigt hatte, erreichte lediglich 6,62 Prozent.
Unter den deutschen Banken war die Commerzbank mit 7,4 Prozent das Schlusslicht. Wie erwartet schnitt auch die Deutsche Bank mit einer Quote von 7,8 Prozent ebenfalls eher bescheiden ab. Absoluter Ausreißer nach oben ist die NRW Bank mit einer Quote von satten 35,40 Prozent. Sie ist schon beim Stresstest vor zwei Jahren mit einer sehr konservativen Risikostrategie gut gefahren und konnte eine ähnlich hohe Quote vorweisen.
Sehr gut stehen laut Eba die soliden skandinavischen Institute da. Sie erzielten samt und sonders zweistellige Quoten - mit der Swedbank mit 23,05 Prozent als Spitzenreiter. Schwächste Bank aus dem hohen Norden war die dänische Jyske Bank mit 13,99 Prozent. Einer Rezession, Schwankungen bei den Währungen oder an den Kapital- und Immobilienmärkten halten sie besonders gut stand.
Insgesamt zeigten sich sowohl die EZB als auch Eba zufrieden. In einer Mitteilung lobte die Eba den europäischen Bankensektor als widerstandsfähig. Die EZB ließ verlauten, die Banken könnten heute besser mit wirtschaftlichen Schocks umgehen als im Stresstest von 2014. "In dem Ergebnis des Stresstests kommen die beträchtliche Kapitalaufnahme und die zusätzlichen Maßnahmen zum Ausdruck, welche die Banken in den vergangenen zwei Jahren zur Sanierung ihrer Bilanzen durchgeführt haben", sagte Bankenaufseherin Daniele Nouy.
(Mitarbeit: Jenny Strasburg und Max Colchester)
Kontakt zu den Autoren: Matthias.Goldschmidt@wsj.com und Madeleine.Nissen@wsj.com
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