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22.02.2013 09:28:32
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Stahlkocher rüsten sich für harte Tarifrunde
IG Metall-Verhandlungsführer Knut Giesler will bei seiner ersten Stahl-Tarifrunde offenbar aufs Tempo drücken: "Die Tarifrunde wird ganz schnell ganz heiß", kündigte er in Düsseldorf an. Giesler hatte den Job an der Spitze von Deutschlands größtem IG Metall-Bezirk im Oktober vergangenen Jahres angetreten.
Angesichts einer Forderung der Gewerkschaft nach fünf Prozent mehr Geld gibt man sich im Arbeitgeberlager deutlich zurückhaltender: "Wir rechnen mit einer schwierigen Tarifauseinandersetzung", fasste der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Stahl, Bernhard Strippelmann, die Perspektive zusammen. Man habe auf eine niedrigere Forderung gehofft, bekannte der Arbeitgeberverbandsvorsitzende Helmut Koch.
Mit ihrer Forderung von fünf Prozent für die rund 75.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie liegt die IG Metall allerdings noch am unteren Rand der Forderungen bei derzeit laufenden Tarifauseinandersetzungen. Zusätzlich fordert die Gewerkschaft für die Stahlkocher Verbesserungen für den Eintritt in die Altersteilzeit.
Für die separat anstehende Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie hat die Bayerische IG Metall in dieser Woche mit einer Forderung nach 5,5 Prozent mehr den Vorreiter gemacht. Bayern ist der erste Bezirk, der eine konkrete Zahl genannt hat. Am 4. März will der IG-Metall-Vorstand in Frankfurt seine Forderungsempfehlung für bundesweit alle Bezirke bekanntgeben.
In die vorangegangene Stahl-Tarifrunde 2011 war die Gewerkschaft noch mit einer Forderung nach sieben Prozent mehr Geld gezogen. Geeinigt hatte man sich schließlich auf 3,8 Prozent. Gerade bei Stahl-Tarifverhandlungen zeigt sich die Gewerkschaft gern kampfbereit. Die IG Metall kann darauf bauen, dass fast 90 Prozent der Stahl-Belegschaften in der Gewerkschaft organisiert sind. Das ist Rekord.
"Es gibt keine Rezession im Bereich Stahl", zeigte sich IG Metall-Verhandlungsführer Giesler überzeugt. Die Arbeitgeber verweisen dagegen auf eine schwache Stahlkonjunktur und eine "völlig unbefriedigende" Ertragslage der Unternehmen.
Erst vor zwei Wochen hatte der deutsche Branchenprimus ThyssenKrupp mit dem geplanten Abbau von 2000 Stellen massive Einschnitte in seinem europäischen Stahlgeschäft angekündigt. Auch Stahl-Verbandspräsident Hans Jürgen Kerkhoff hatte in diesem Monat "weitere Anpassungszwänge" auch in der deutschen Stahlindustrie vorhergesagt. In Deutschland arbeiten die Hochöfen längst nicht mehr unter Hochdruck: Nach den Zahlen des Branchenverbands sind die Kapazitäten derzeit nur noch zu etwa 84 Prozent ausgelastet./uta/DP/rum
---Von Uta Knapp, dpa---
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