Umsatzausblick gesenkt |
06.05.2019 20:14:00
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Stabilus-Aktie bricht ein: Stabilus bekommt Flaute zu spüren
Aus eigener Kraft, also bei Herausrechnung von Währungseinflüssen und Zukäufen, würde der Erlös in diesem Jahr sogar um rund ein Prozent schrumpfen. Die Marge des um Sondereffekte bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern soll aber nach wie vor 15 Prozent erreichen. Weniger Gewinn dürfte es bei weniger Umsatz daher dennoch werden. Mit der Ergebnisprognose liege das Unternehmen nun absolut gesehen auf dem Niveau der Markterwartungen, schrieb JPMorgan-Analyst Jose Asumendi.
Bereits im Februar hatte Stabilus die Umsatzprognose gekappt und damals auch die Aussichten bei der Marge leicht gesenkt. Vor allem im größten Markt Europa lasten die Produktionsausfälle wegen des neuen Abgas- und Verbrauchstests WLTP auf den Geschäften der Koblenzer.
Am Markt sorgten die neuen Zweifel an einer baldigen Lösung des US-chinesischen Handelsstreits in der gesamten Autobranche ohnehin für Kursverluste. Der europäische Branchenindex aus Herstellern und Zulieferern lag mit mehr als 3 Prozent im Minus. Vor allem die Kaufzurückhaltung der Kunden auf dem wichtigsten Einzelmarkt China belastet seit mehreren Monaten die Stimmung rund um deutsche Autobauer und ihre Zulieferer.
Im zweiten Quartal ging der Umsatz bei Stabilus um knapp 5 Prozent auf gut 239 Millionen Euro zurück, dabei half noch Rückenwind von Wechselkursen. Das operative Ergebnis sank um 9,2 Prozent auf 35,7 Millionen Euro, der Gewinn unterm Strich um rund ein Fünftel auf 20,4 Millionen Euro.
Allerdings stehe Stabilus mit seinen Produkten am Markt weiter gut da, sagte Kessel. "Wir sind daher zuversichtlich, einen großen Teil der entgangenen Umsätze bei einer Erholung unserer Absatzmärkte wieder aufholen zu können", sagte der Manager. Die Mittel- und Langfristprognose eines jährlichen Wachstums von im Schnitt mindestens 6 Prozent behält das Unternehmen bei.
Die seit Monaten leidgeplagten Anleger von Stabilus mussten am Montag einen weiteren Rückschlag verkraften: Nach einem schwachen zweiten Geschäftsquartal senkte der Spezialist für Gasfedern und Dämpfer erneut seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr. Die Aktien sackten daraufhin am Morgen um über 8 Prozent ab. Am Nachmittag verloren sie noch 4,66 Prozent auf 45,82 Euro. Zum Handelsschluss verzeichneten sie einen Abschlag von 5,66 Prozent auf 45,34 Euro.
Mit dem Kursrutsch zu Wochenbeginn fielen die Anteilsscheine von Stabilus auf das Niveau von Anfang April zurück. Zugleich gehörten sie zu den schwächsten Werten im SDAX, der zuletzt 2,41 Prozent einbüßte. Auf Sicht von zwölf Monaten liegen sie nun wieder rund 42 Prozent im Minus.
Der Nebenwerte-Index litt ebenso wie der Gesamtmarkt (DAX) darunter, dass US-Präsident Donald Trump im Handelskrieg mit China den Druck drastisch erhöht hatte. Neben Stabilus musste deshalb auch der gesamte, sehr konjunktursensible Autosektor europaweit deutliche Kursverluste hinnehmen. Vor allem die Kaufzurückhaltung der Kunden auf dem wichtigsten Einzelmarkt China belastet seit mehreren Monaten die Stimmung rund um die Autobauer und ihre Zulieferer.
Analyst Hans-Joachim Heimbürger von Kepler Cheuvreux sieht ein gewisses Risiko, dass der neue Chef Michael Büchsner nach seiner Amtsübernahme auch die mittelfristigen Ziele des Unternehmens kritisch unter die Lupe nimmt.
Analyst Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan verwies auf das schwächere Geschäft mit Vertriebspartnern und rückläufige Erlöse in der Transportsparte sowie im Ersatzteilgeschäft. Das Wachstum in den Segmenten Baumaschinen, Maschinenbau-/Produktionstechnologie und Büromöbel habe diese Rückgänge nicht vollständig wettmachen können.
Analyst Christian Glowa von der Privatbank Hauck & Aufhäuser schrieb, Stabilus habe wie erwartet ein glanzloses Quartal hinter sich. Positiv sei aber, dass der Barmittelzufluss aus dem operativen Geschäft dank einer besseren Entwicklung des Betriebskapitals im ersten Geschäftshalbjahr weitgehend stabil geblieben sei.
Unter dem Strich aber zählen die Aktien von Stabilus nun mit einem Verlust von gut 17 Prozent seit Jahresbeginn zu den schwächsten Werten im SDAX, der aktuell rund 21 Prozent im Plus liegt. Die Papiere waren bereits Anfang Februar eingebrochen, nachdem der Automobilzulieferer seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr zum ersten Mal nach unten geschraubt hatte. Damit rückt das im Juni 2018 erreichte Rekordhoch von rund 89 Euro in immer weitere Ferne.
/men/ari/fba
KOBLENZ (dpa-AFX)
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