03.09.2014 22:12:58
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Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Göttinger Energieunternehmen
HAZ und NDR Info hatten Ende Juni berichtet, dass die EEV mit zwei Kapitalanlageprojekten in Schwierigkeiten steckt. Danach wurden selbst firmenintern starke Zweifel an der Umsetzbarkeit des in der Nordsee geplanten Windparks "Skua" formuliert. Zudem mussten wiederholt Millionenzahlungen an einen Gläubiger verschoben werden. Für den geplanten Offshore-Windpark in der Nordsee und ein bestehendes Biomassekraftwerk in Papenburg hatte die EEV bis zum Juni nach eigenen Angaben mehr als 21 Millionen Euro Anlegergelder eingesammelt.
Dass Renditen bis zu neun Prozent in Aussicht gestellt wurden, hätte für Anleger bereits "deutliches Warnsignal" sein müssen, sagte Gabriele Schmitz, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Hamburg, weil solche Renditen am Kapitalmarkt nicht ohne Risiken zu erzielen seien. "Wenn nun aber sogar die Staatsanwaltschaft ermittelt, müssen endgültig die Alarmglocken läuten. Nun dürfte sich wirklich keiner, der sein Geld zusammenhalten will, noch bei dieser Firma engagieren.. Anlegern, die bereits bei der EEV investiert haben, riet Schmitz, sich jetzt "sehr schnell um rechtliche Beratung zu kümmern". Dabei müsse geprüft werden, ob Fehler bei der Beratung oder im Prospekt vorlägen, aus denen sich Schadenersatzansprüche ergeben könnten.
Im Oktober 2013 hatte die Firma selbst die Realisierung des Windparks Skua als "ausgeschlossen" und das Projekt als "im Grunde genommen wertlos" bezeichnet, so ein internes Schreiben der EEV-Anwälte, das der HAZ und NDR Info vorliegt. Die Bundeswehr weigert sich seit 2008, das Gebiet im laufenden Genehmigungsverfahren für den Bau von Windkraftanlagen freizugeben, weil Marine und Luftwaffe dort üben. Die EEV bezeichnete die Position der Bundeswehr öffentlich als nicht haltbar. Mehrfach bereits konnte die EEV Raten des Kaufpreises für Kraftwerk und Windpark (insgesamt 26,5 Millionen Euro) nicht überweisen, weil sie "Schwierigkeiten" gehabt habe, "ihre Zahlungsziele einzuhalten", heißt es in einem Vertrag mit dem Verkäufer Etanax Holding, der deshalb immer wieder Aufschub gewährte.
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