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Skandal um Rene Benko 20.03.2025 16:20:00

SIGNA: "Laura-Gesellschaft" mit 404 Millionen Euro Passiva insolvent

SIGNA: "Laura-Gesellschaft" mit 404 Millionen Euro Passiva insolvent

Betroffen war vorerst die Herkules Holding GmbH, wie Kreditschutzverbände mitteilten. Die Verbindlichkeiten beliefen sich laut KSV1870 auf rund 404 Mio. Euro. Das Unternehmen soll geschlossen und liquidiert werden, hieß es von der Creditreform.

Den Passiva standen Aktiva in Höhe von 44 Mio. Euro gegenüber. Der nunmehrige vom Unternehmen selbst gestellte Antrag soll in Zusammenhang mit Forderungen von Gesellschaften der insolventen SIGNA-Gruppe gegen die Herkules Holding GmbH stehen. Durch die Insolvenzverfahren der SIGNA Holding GmbH, der SIGNA Prime Selection AG und der SIGNA Development Selection AG und weiterer Objektgesellschaften dieser drei Gesellschaften seien auch die Vermögenswerte der Herkules Holding GmbH "wesentlich in Mitleidenschaft gezogen" worden, hieß es vom Alpenländischen Kreditorenverband (AKV).

Die Herkules Holding GmbH hält nämlich Minderheitsbeteiligungen an den großteils insolventen SIGNA-Konzerngesellschaften. Es dürfte nicht mehr gelungen sein, damit in Zusammenhang stehende Ansprüche zu regulieren. Auch ein "Restrukturierungskonzept" sei nicht mehr zustande gekommen, hieß es. Bei der Herkules Holding GmbH mit Sitz in der Innsbrucker Innenstadt handelt es sich um "eine klassische Holdinggesellschaft, der Gesellschaftszweck liegt im Erwerb, dem Halten, der Verwaltung und der Veräußerung von Beteiligungen", berichtete die Creditreform. Der wirtschaftliche Niedergang des "Firmenimperiums von Rene Benko hat der Herkules Holding GmbH das Genick gebrochen", wurde verlautet. Bis auf den Geschäftsführer ist dort niemand beschäftigt.

Verbindlichkeiten könnten je nach Ausgang von Schiedsverfahren steigen

Die Passiva könnten sich indes im Laufe des Verfahrens noch deutlich erhöhen. Allerdings hänge dies vom Ausgang noch anhängiger Schiedsverfahren gegen SIGNA-Gesellschaften in Zusammenhang mit dem Staatsfonds von Abu Dhabi, Mubadala, in der Schweiz ab, sagte Klaus Schaller vom KSV1870 zur APA.

Die Laura Privatstiftung - als deren Erststifterin die Mutter von Benko, Ingeborg Benko, fungiert - ist mit 42 Prozent die Hauptgesellschafterin der Herkules Holding GmbH. Diese ist übrigens nicht zu verwechseln mit einer gleichnamigen Mobilienverwaltung in Wien. Kleinere Gesellschaftsanteile halten die Ameria Invest AG (34,9 Prozent), die Fressnapf Luxembourg GmbH (10 Prozent), die AE Familienhold AG (10 Prozent) und der Schweizer SIGNA-Investor Ernst Tanner, Großaktionär des Schokoladenkonzerns Lindt & Sprüngli, mit 3 Prozent. Die Herkules Holding GmbH ist wiederum die Alleingesellschafterin der Herkules Finance Holding GmbH.

Ein Insolvenzantrag über die Herkules Finance Holding GmbH war indes ebenfalls erwartet worden. Laut Informationen des KSV1870 war am Mittwoch ein entsprechender Antrag beim Landesgericht Innsbruck gestellt worden.

Laura Privatstiftung bereits im Visier des Masseverwalters

Der Name Laura Privatstiftung taucht unter anderem immer wieder in Zusammenhang mit Benkos persönlichem Insolvenzverfahren und den Bemühungen des Masseverwalters auf, an das darin vorhandene Vermögen für die Befriedigung der Gläubigerinteressen zu gelangen. Zuletzt war der Masseverwalter mit einer Klage gegen die Benko-Mutter gescheitert, mit der er erreichen wollte, dass ihm die Stifterrechte an der Laura Privatstiftung mit Sitz in Innsbruck sowie der Ingbe-Stiftung im liechtensteinischen Vaduz zukommen und nicht in der Hand der Mutter liegen. Er ging davon aus, dass ihr Sohn stets die Kontrolle über die beiden Stiftungen behielt, in denen jeweils ein großes Vermögen "geparkt" sein soll, und Ingeborg Benko quasi nur als "Strohfrau" vorgeschoben habe. Allein in der Laura Privatstiftung soll Vermögen im dreistelligen Millionenbereich liegen.

uns/ede/kre

APA

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Bildquelle: Gisela Schober/Getty Images,Sebastian Widmann/Getty Images
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