Hotel im "Goldenen Quartier" 19.03.2025 17:15:00

SIGNA-Insolvenz: Verkaufsprozess für Park Hyatt ist angelaufen - Offenbar Insolvenzeröffnungsanträge von "Laura-Gesellschaften"

SIGNA-Insolvenz: Verkaufsprozess für Park Hyatt ist angelaufen - Offenbar Insolvenzeröffnungsanträge von "Laura-Gesellschaften"

Das Hotel im "Goldenen Quartier" soll - wie Abel bereits ankündigte - bis Mitte des Jahres veräußert werden, wobei der Konkursverwalter EHL Consulting, BNP Paribas und Eastdil Secured mit dem Verwertungsprozess betraut hat, teilte EHL Consulting am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Der Wert der Immobilie wurde bereits vor längerem mit rund 350 Mio. Euro beziffert. Wobei das Gebäude vor allem für nicht institutionelle Investoren interessant sein dürfte, die das Objekt als langfristige Wertanlage sehen. Während EHL eher den deutschsprachigen Raum nach entsprechenden Investoren sondieren dürfte, sollen Eastdil und BNP Paribas international auf Interessentensuche gehen. Wobei Eastdil vor allem gute Kontakte in den Nahen Osten nachgesagt werden.

SIGNA renovierte das historische Bankenhaus Am Hof von 2009 bis 2014. Seither wird das Gebäude als Hotel mit 146 Zimmer unter der Marke Park Hyatt betrieben. Hinzu kommt noch eine Einzelhandelskomponente mit rund 3.100 Quadratmeter Einzelhandelsfläche. Hier sind die Wiener Niederlassungen von sechs internationalen Luxusmarken, darunter Prada und Brunello Cucinelli, vertreten. Derzeit liefert der Einzelhandel rund 55 Prozent der Erträge. Mittelfristig sollen Hotel und Einzelhandel jeweils die Hälfte zum Ertrag beisteuern.

SIGNA: Offenbar Insolvenzeröffnungsanträge von "Laura-Gesellschaften"

Rund um Gesellschaften im Nahbereich der Laura-Privatstiftung des insolventen Signa-Gründers Rene Benko gibt es zudem weitere unangenehme Neuigkeiten: Die Herkules Holding GmbH mit Sitz in Innsbruck und die Herkules Finance Holding GmbH sollen beim Landesgericht Innsbruck Insolvenzeröffnungsanträge gestellt haben, teilten der Kreditschutzverband KSV1870 und Creditreform am Mittwoch mit. Das Insolvenzgericht prüfe nun, ob die Voraussetzungen für eine Insolvenzeröffnung vorliegen würden.

Die Forderungen sollen sich laut APA-Informationen im hohen zweistelligen Millionenbereich bewegen. Die Anträge standen laut KSV offenbar in Zusammenhang mit Forderungen von Gesellschaften der insolventen Signa-Gruppe gegen die "Laura-Gesellschaften". Die Anträge seien deshalb gestellt worden, weil es diesmal wohl nicht gelungen sei, die Ansprüche - wie anderswo - zu regulieren.

Die Laura Privatstiftung - als deren Erststifterin die Mutter von Benko, Ingeborg Benko, fungiert - ist mit 42 Prozent die Hauptgesellschafterin der Herkules Holding GmbH. Letztere ist übrigens nicht zu verwechseln mit einer gleichnamigen Mobilienverwaltung in Wien. Kleinere Gesellschaftsanteile halten die Ameria Invest AG (34,9 Prozent), die Fressnapf Luxembourg GmbH (10 Prozent), die AE Familienhold AG (10 Prozent) und der Schweizer Signa-Investor Ernst Tanner, Großaktionär des Schokoladenkonzerns Lindt & Sprüngli, mit 3 Prozent. Die Herkules Holding GmbH ist wiederum die Alleingesellschafterin der Herkules Finance Holding GmbH.

Laura Privatstiftung im Fadenkreuz

Der Name Laura Privatstiftung taucht unter anderem immer wieder in Zusammenhang mit Benkos persönlichem Insolvenzverfahren und den Bemühungen des Masseverwalters auf, an das darin gelegene Vermögen für die Befriedigung der Gläubigerinteressen zu gelangen. Zuletzt war der Masseverwalter mit einer Klage gegen die Benko-Mutter gescheitert, mit der er erreichen wollte, dass die Stifterrechte an der Laura Privatstiftung mit Sitz in Innsbruck sowie der Ingbe-Stiftung im liechtensteinischen Vaduz ihm zukommen und nicht in der Hand der Mutter liegen. Er ging davon aus, dass ihr Sohn stets die Kontrolle über die beiden Stiftungen behielt, in denen jeweils ein großes Vermögen "geparkt" sein soll, und Ingeborg Benko quasi nur als "Strohfrau" vorgeschoben habe. Allein in der Laura Privatstiftung soll Vermögen im dreistelligen Millionenbereich liegen.

fel/cgh

APA

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