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20.03.2025 13:31:00

Semperit-Vorstand sieht Potenzial für Aufschwung ab Jahresmitte

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Der niederösterreichische Gummi- und Kautschukkonzern Semperit rechnet mit deutlichem Wachstum, sobald die Konjunktur wieder anspringt. Dies könnte im zweiten Halbjahr 2025 der Fall sein. "Wir sehen Potenzial für eine Erholung", das zeige sich allerdings noch nicht im Auftragsstand, sagte Finanzvorstand Helmut Sorger am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Im ersten Halbjahr bleibe das Marktumfeld "unverändert schwierig". Zölle bereiten Semperit hingegen keine Sorgen.

Was den Semperit-Vorstand optimistisch stimmt, sind das Infrastrukturprogramm in Deutschland, die steigenden Rüstungsausgaben in Europa sowie das US-Interesse am Rohstoffabbau in der Ukraine. Semperit mit Sitz in Wimpassing stellt unter anderem Gummi-Förderbänder für die Bergbauindustrie her, aber auch Hydraulikschläuche für Kräne, die auch im Militärbereich eingesetzt werden können.

Mit Produkten von Semperit kommen viele Menschen aber auch im Alltag in Berührung. So stellt der Industriekonzern beispielsweise Gummihandläufe für Rolltreppen her. Auch in Hörgeräten oder Babyschnullern steckt oft Silikon der Firma Rico, die Semperit voriges Jahr übernommen hat.

Autoreifen, mit denen Semperit nach wie vor oft in Verbindung gebracht wird, stellt der Konzern hingegen seit vielen Jahren nicht mehr her. Die Reifensparte und Markenrechte wurden 1985 an Continental verkauft. Zuletzt trennte sich Semperit seiner Medizinsparte. Die Sempermed-Operationshandschuhe werden nun vom südostasiatischen Handschuhproduzenten Harps produziert, der dafür in Wimpassing von Semperit eine Halle mietet.

Rückkehr in Gewinnzone nach Verkauf des Handschuhgeschäfts

Das Medizingeschäft hatte Semperit 2023 noch einen Verlust von 17,1 Mio. Euro eingebrockt. 2024 kehrte das an der Wiener Börse gelistete Unternehmen in die Gewinnzone zurück und schrieb nach Steuern einen Gewinn von 11,5 Mio. Euro. Der Umsatz sank 2024 um 0,8 Prozent auf 676,6 Mio. Euro und das operative Ergebnis (EBITDA) stieg auf rund 85 Mio. Euro. An der Börse kamen die Zahlen gut an, die Aktie stieg bis Mittag um 2,8 Prozent.

Das Unternehmen hatte 2023 ein Sparprogramm aufgelegt. Für heuer wartet der Vorstand - "unter Berücksichtigung weiterer Kosteneinsparungsmaßnahmen und abhängig von Zeitpunkt und Intensität der Markterholung" einen operativen Gewinn (EBITDA) zwischen 70 und 90 Mio. Euro. 2026 soll es auf rund 120 Mio. Euro steigen. Voraussetzung dafür sei ein Einsetzen der wirtschaftlichen Erholung im Geschäftsjahr 2025.

Semperit baute vergangenes Jahr rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab und beschäftigte Ende 2024 insgesamt rund 4.000 Menschen. Heuer könnte der Personalstand wieder steigen. "Wenn wir wachsen, werden es mehr", kündigte Vorstandschef Karl Haider an, dessen Vertrag Ende März ausläuft. Dann übernimmt der frühere Greiner-Manager Manfred Stanek, der seit 1. März Mitglied des Semperit-Vorstands ist.

pro/kre

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