05.10.2015 18:14:46

Seehofers Sieg bei Trassen kostet Stromkunden 3 bis 8 Milliarden mehr

   Von Christian Grimm

   BERLIN (Dow Jones)--Der von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) durchgesetzte Vorrang von Erdkabeln beim Bau der Stromautobahnen wird für die Stromkunden nicht billig. Nach den Kalkulationen des Bundeswirtschaftsministeriums ist mit zusätzlichen Kosten zwischen 3 bis 8 Milliarden Euro zu rechnen. Sie sind von den Stromkunden zu tragen, die sie bei ihrer Rechnung automatisch über eine steigende Netz Umlage aufbringen müssen.

   Bisher wurde für die Stromautobahnen grob mit 4 Milliarden Euro geplant. Wegen der Energiewende braucht Deutschland große Gleichstromleitungen, die Energie aus dem windreichen Norden und Osten des Landes zur Industrie in den Süden führen. Seehofer hatte sich auf die Seite von Bürgerinitiativen im Freistaat geschlagen, die massiv gegen die von ihnen so genannten "Monster-Trassen" kämpfen. Der CSU-Chef konnte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) abringen, dass die Leitungen nun zum Großteil unter der Erde verlegt werden. Das Zugeständnis betrifft vor allem die beiden Großtrassen Südlink und die Passage Süd-Ost, die von Hamburg beziehungsweise Sachsen-Anhalt nach Bayern führen sollen. Zusammen werden sie rund 1300 Kilometer lang sein. Die Stromautobahnen sollen spätestens fertig sein, wenn 2022 die letzten Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz gehen.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   October 05, 2015 11:43 ET (15:43 GMT)

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