08.07.2013 21:11:58

Schwäbische Zeitung: Kommentar zum Papstbesuch auf der Flüchtlingsinsel Lampedusa

Ravensburg (ots) - Starke Geste für die Armen

Eine ohnmächtige Geste oder eine starke? Beides. Papst Franziskus hat mit seiner ersten Reise das Programm seines Pontifikats bekräftigt: Er will eine Kirche für die Armen. Lampedusa, die italienische Insel vor Tunesien ist zum Synonym geworden für Flüchtlingselend in Europa, fürs Wegschauen der europäischen Politiker, für eine breite Gleichgültigkeit der Öffentlichkeit.

Eher ohnmächtig ist die Geste des Papstes aus Argentinien, wenn man sie daran misst, was sich jetzt konkret und schnell zum Besseren wenden wird für die Gestrandeten. Und für diejenigen, die täglich ihr Leben riskieren, um nach Europa zu gelangen. 20.000 Afrikaner - so die Schätzungen - sind in den vergangenen 15 Jahren auf dem Weg nach Lampedusa ertrunken. Das ist eine abstrakte Zahl ohne Namen, ohne Gesichter, sie bewirkt überwiegend nicht mehr als hilfloses Schulterzucken.

Genau darin aber sieht der Papst einen permanenten Skandal. Den hat er jetzt eindrücklich angeprangert. Und deshalb ist seine ohnmächtige Geste gleichzeitig eine starke. Als moralische Autorität hat das Oberhaupt der Katholiken weltweit mehr Gewicht als jeder mächtige Politiker. Seine Worte und Gesten haben deshalb bessere Chancen, nachzuwirken.

Originaltext: Schwäbische Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/102275 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_102275.rss2

Pressekontakt: Schwäbische Zeitung Redaktion Telefon: 0751/2955 1500 redaktion@schwaebische-zeitung.de

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!