03.02.2017 22:23:56

Schwäbische Zeitung: Erschreckend geschmeidig - Kommentar zu Jörg Meuthen

Ravensburg (ots) - Jörg Meuthen bleibt geschmeidig. Erst distanziert er sich von der rechtsnationalen Abgeordneten Christina Baum. Dann lässt er sich fotografieren, wie er ihr Wahlkreisbüro eröffnet. Nach langem Lavieren spricht er deutliche Worte gegen Antisemitismus, tritt mit großem Knall aus der AfD-Fraktion aus. Später wiegelt er Kritik an der unsäglichen "Schande"-Rede des Thüringer AfD-Vorsitzenden Björn Höcke ab. Außerdem stellt sich heraus, dass er gelogen hat: Bei der Wiedervereinigung der zerstrittenen AfD-Flügel behauptete er, alle Abgeordneten hätten die Präambel gegen Antisemitismus unterzeichnet. Er schützt mit Stefan Räpple einen Abgeordneten, der aus seiner Haltung zu Gedeon und zu nationalsozialistischem Vokabular keinen Hehl macht.

Er lässt zu, dass seine Fraktion Mittel für eine bedeutende Gedenkstätte zur Erinnerung an Unrecht der Nationalsozialisten streichen will. Und er schafft es erneut nicht, interne Querelen sauber zu lösen.

Die AfD im Landtag ist nur in einem verlässlich: Was heute gilt, ist morgen Makulatur. Selbstzerfleischung geht vor konstruktiver Sacharbeit. Ob Machtkalkül, Unprofessionalität oder Flügelkämpfe dahinterstehen - das Ergebnis bleibt verheerend.

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