12.01.2015 17:10:31

SAP wächst in der Cloud, Einbußen im klassischen Kerngeschäft

   Von Archibald Preuschat

   Europas größter Softwarehersteller SAP hat im abgelaufenen vierten Quartal die Umsätze mit Diensten aus der Cloud abermals stark gesteigert. In seinem klassischen Software-Neugeschäft verzeichnet der Konzern aber abermals einen leichten Rückgang.

   Der Umsatz mit Diensten aus der Cloud, virtuellen Rechenzentren, stieg zwischen September und Dezember gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 68 Prozent auf 350 Millionen Euro. Die Erlöse aus klassischer fest installierter Software und deren Wartung stiegen um 5 Prozent auf 4,37 Milliarden Euro. Indes ist das Neu-Geschäft mit klassischen Software-Lizenzen im vergangenen Quartal weiter rückläufig, es ging beim Umsatz um 2 Prozent auf 1,87 Milliarden Euro zurück. Die genannten Zahlen unterliegen dem Rechungslegungsstandard IFRS, SAP's Prognosen fußen indes auf Non-IFRS Zahlen, die zudem um Währungsschwankungen bereinigt sind.

   SAP investiert in Cloud-basierte Dienste. Zuletzt tätigte das Unternehmen mit dem Reisekosten-Abrechnungssystem Concur die mit 6,5 Milliarden Euro teuerste Übernahme seiner Geschichte. Der Concur-Übernahme ginge eine Reihe von Milliarden-Übernahmen in den vergangenen Jahren voraus. 2012 kaufte SAP den Anbieter von Personalsoftware Successfactors für 3,4 Milliarden US-Dollar und die Handelsplattform Ariba für 4,3 Milliarden Dollar.

   Das Geschäft mit Cloud-Diensten ist nicht so margenstark wie das klassische Geschäft des DAX-Konzerns aus Walldorf. Das Betriebsergebnis erreichte im vierten Quartal 1,75 Milliarden Euro, ein Minus gegenüber dem Vorjahr von 3 Prozent. Die operative Marge sinkt dann auch auf 32,1 Prozent nach 35,3 Prozent.

   Gleichwohl erreichte der Software-Konzern, der im Wettbewerb zu Oracle und Microsoft steht, knapp sein Jahresziel eines Betriebsergebnisses, das nicht nach dem Rechnungslegungsstandard IFRS berechnet wird, von 5,6 Milliarden bis 5,8 Milliarden Euro. Die Kennziffer lag im Gesamtjahr bei 5,64 Milliarden Euro. SAP hatte das Ziel im Herbst wegen eines stärkeren Cloud-Geschäftes um 200 Millionen Euro abgesenkt. Denn statt wie bei klassischer Software verteilen sich durch das Abo-Modell bei der Mietsoftware aus dem Internet die Zahlungen für die Software über einen längeren Zeitraum.

   Im vierten Quartal verfehlte SAP knapp die Ergebnis-Erwartungen der Analysten. Sie hatten mit einem Nicht-IFRS-Betriebsergebnis von 2,15 Milliarden Euro gerechnet, SAP meldete am Montag 2,13 Milliarden Euro. Der Softwarekonzern will sein vollständiges Jahresergebnis am kommenden Dienstag, 20. Januar, vorlegen.

   Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com

   DJG/apr/sha

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   January 12, 2015 10:40 ET (15:40 GMT)

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