Investitionen in Qualität 14.02.2019 15:08:00

Sanochemia will nach Verlustjahr 2017/18 heuer in Gewinnzone kommen

Sanochemia will nach Verlustjahr 2017/18 heuer in Gewinnzone kommen

Weil ein Kessel schlecht gereinigt war, wurde dem Unternehmen die Produktion teilweise untersagt - die Folge war ein Nettoverlust von 13,3 Mio. Euro. Der langjährige Sanochemia-Kunde und -aktionär b.e.imaging glaubt dennoch an die Sanochemia und hat durch eine Kapitalerhöhung rund 5 Mio. Euro zugeschlossen.

Die deutsche b.e.imaging hatte bisher 13,5 Prozent der Sanochemia-Anteile und in den vergangenen Wochen durch Aktienzukäufe auf 17 Prozent aufgestockt. Nach der Eintragung der Kapitalerhöhung ins Firmenbuch, die in den nächsten Tagen erwartet wird, wird b.e.imaging 32 Prozent an der Sanochemia halten und damit zum Hauptaktionär.

Der Gründer und Geschäftsführer von b.e.imaging, Timo Bender, hat per 1. Februar bei Sanochemia als CEO das Ruder übernommen. "Ich wäre hier nicht mit der Firma, die ich in Deutschland aufgebaut habe mit meinem Kompagnon, eingestiegen, wenn ich nicht voll davon überzeugt wäre, dass man aus diesem Tal in Richtung Gipfel wieder hochkommt", sagte Bender am Donnerstag in Wien bei der Präsentation der Jahreszahlen.

Das Handelsunternehmen b.e.imaging gehört zwei Familien und beschäftigt 150 Mitarbeiter. Das Unternehmen hat sich auf Produkte für die Radiologie und Urologie spezialisiert, die von Lohnfertigern wie Sanochemia hergestellt werden. "Wir sind Ankeraktionär bei Sanochemia und wollen langfristig bleiben", betonte Bender. "Die Firma wird mich so schnell nicht mehr los." Bender selbst ist im Sanochemia-Vorstand, der ansonsten unverändert bleibt, für Produktion und Personal zuständig. Ziel sei es nun, das Kerngeschäft zu stabilisieren und in die Gewinnzone zurückzukehren - "ich kann Ihnen aber nicht sagen, wie schnell wir das schaffen".

Der zweistellige Verlust kam laut Finanzvorstand Stefan Welzig vor allem durch einen Umsatzeinbruch infolge des Produktionsausfalls, Rückstellungen für mögliche Schadenersatzforderungen und Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte zustande, das seien aber großteils Einmaleffekte.

Der Umsatz ging 2017/18 (per 30.9.) von 41,4 auf 33,0 Mio. Euro zurück. Das operative Ergebnis (EBIT) sackte von positiven 1,2 Mio. auf 12,7 Mio. Euro ins Minus.

Um die behördlich auferlegte Produktionseinschränkung wieder wegzubekommen, habe man bereits massiv ins Qualitätsmanagement-System investiert "und das beschäftigt uns auch in diesem Geschäftsjahr", sagte die für Forschung und Entwicklung zuständige Vorständin Christina Abrahamsberg. "Wir sind auf einem sehr guten Weg und wir erwarten eine Überprüfung und Bewertung unserer Verbesserungen und Maßnahmen durch eine Inspektion des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte." Man beschäftige rund 30 Mitarbeiterinnen in der Qualitätskontrolle, habe externe Expertise hinzugezogen und nehme auch neues Personal auf, sagte Abrahamsberg.

Der Kurs der in Wien und Frankfurt notierten Sanochemia-Aktie ist seit Ende September bis 11. Februar 2019 von 1,67 Euro auf 1,35 eingebrochen. "Wir glauben, da gibt es viel unentdecktes positives Potenzial der Sanochemia auch in Bewertungsfragen", sagte Vertriebsvorstand Klaus Gerdes.

Positiv sei etwa die Nachricht, dass man eine Nichtigkeitsklage vor dem Europäischen Patentamt gewonnen habe. Sanochemia sei zuvor wegen einer angeblichen Patentverletzung verklagt worden, nun habe aber das Patentamt entschieden, dass dieses Patent nicht existiere und auch nicht verletzt werden könne.

APA

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Bildquelle: Olivier Le Queinec / Shutterstock.com,SANOCHEMIA,anyaivanova / Shutterstock.com

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