12.01.2022 17:54:38
|
Russland beklagt fehlendes Entgegenkommen der Nato
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Russland hat nach den Gesprächen mit der Nato in Brüssel ein fehlendes Entgegenkommen der Allianz beklagt. Das Bündnis zeige keine Bereitschaft, die Sicherheitsinteressen anderer Staaten zu berücksichtigen, sagte der russische Vize-Außenminister Alexander Gruschko am Mittwoch in Brüssel vor Journalisten. Er warf der Nato eine Politik wie zu Zeiten des Kalten Krieges vor, als es dem Westen darum gegangen sei, die Sowjetunion kleinzuhalten. Russland werde sich dagegen wehren, betonte er.
Vertreter der 30 Nato-Staaten und Russlands hatten das erste Mal seit zweieinhalb Jahren Gespräche geführt - über den Ukraine-Konflikt und andere aktuelle Streitthemen. Für Russland nahm auch der stellvertretende Verteidigungsminister, Alexander Fomin, teil.
Russland habe der Nato Schritte zur Deeskalation vorgeschlagen, aber die Allianz habe das ignoriert, sagte Fomin einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums zufolge. Die Missachtung der russischen Initiativen werde zu Konflikten führen, meinte er. Fomin sagte, dass die Beziehungen zwischen Russland und der Nato heute auf einem "kritisch niedrigen Niveau" seien. Trotzdem erwarte das Land weiter von der Nato eine Vereinbarung über Sicherheitsgarantien.
Russland sieht sich in seiner Sicherheit bedroht durch das Voranschreiten der Nato, fordert deshalb ein Ende der Osterweiterung und insbesondere auch einen Verzicht auf die Aufnahme der Ukraine. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte dem russischen Staatsfernsehen, dass Moskau die Gespräche der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) an diesem Donnerstag abwarten wolle. Bis dahin wolle sich Russland anders als der Westen nicht mit Drohungen und Ultimaten hingeben, sagte er./mau/DP/jha

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!