03.05.2013 14:00:32

ROUNDUP: Warnstreikwelle in der bayerischen Metallindustrie

    MÜNCHEN/BAMBERG/EICHSTÄTT (dpa-AFX) - Mit einer ersten größeren Warnstreikwelle hat die IG Metall am Freitag den Druck im Tarifstreit der bayerischen Metall- und Elektroindustrie erhöht. Beschäftigte von mehr als 30 Betrieben im Freistaat sollten im Tagesverlauf die Arbeit zeitweise niederlegen und sich an Kundgebungen und Demonstrationen beteiligen. Bis zum Mittag zählte die Gewerkschaft mehr als 6.000 Beschäftigte, die zeitweise in den Ausstand traten. Weil auch für den Nachmittag weitere Aktionen geplant waren, rechnete die IG Metall bayernweit mit mehr als 13.000 Warnstreikenden, wie ein Sprecher in München sagte.

    Die Gewerkschaft fordert 5,5 Prozent mehr Geld für die 770.000 Beschäftigten der wichtigsten Industrie im Freistaat. Azubis sollen 60 Euro pro Monat mehr erhalten. Die Arbeitgeber bieten 2,3 Prozent, allerdings bei einer längeren Laufzeit und zwei Nullmonaten. Während die IG Metall das Angebot als Provokation zurückwies, erklärte der Hauptgeschäftsführer der Metall- und Elektro-Arbeitgeber, Bertram Brossardt, die Gewerkschaftsforderung passe nicht zu der mäßigen konjunkturellen Entwicklung, die von Unsicherheit geprägt sei.

    Angelaufen waren die Warnstreiks direkt nach dem Ende der Friedenspflicht in der Nacht vom 30. April auf 1. Mai. Nach einigen wenigen Nadelstichen zum Beginn hatte die IG Metall bereits eine massive Ausweitung der Aktionen angekündigt. Auch am Montag dürften wieder rund 30 Betriebe in Bayern betroffen sein, sagte der Gewerkschaftssprecher. "Richtig in die Vollen geht`s dann am Dienstag und Mittwoch." Dann plant die IG Metall auch bei den bayerischen Autobauern erste Warnstreiks. Für Mittwoch ist die nächste Verhandlungsrunde in Nürnberg geplant.

    Einer der Schwerpunkte der Aktionen am Freitag war Bosch in Bamberg, wo sich bis zum Mittag bereits rund 1.700 Beschäftigte an jeweils einstündigen Arbeitsniederlegungen beteiligten. Bei Premium Aerotec folgten nach Angaben des Sprechers rund 1.600 Beschäftigte dem Gewerkschaftsaufruf, bei Cassidian in Manching und Osram in Eichstätt seien es jeweils mehrere hundert gewesen./csc/DP/jkr

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