19.06.2013 20:47:33
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ROUNDUP: US-Notenbank setzt Anleihekäufe fort und signalisiert Flexibilität
Wie bereits Anfang Mai signalisierte die Fed, die Anleihekäufe künftig flexibel handhaben zu wollen. Das Tempo der Käufe könne abhängig von der Entwicklung am Arbeitsmarkt erhöht oder auch reduziert werden, bekräftigte die Notenbank in ihrer Erklärung. Zugleich sicherte die Fed zu, ihren hochexpansiven Kurs auch dann noch beizubehalten, wenn die Anleihekäufe bereits eingestellt seien und sich die Konjunkturerholung beschleunige.
ARBEITSMARKT BESSER
Dementsprechend beließ die Notenbank ihren Leitzins in einer Spanne zwischen null und 0,25 Prozent. Auf diesem Rekordtief liegt die Fed Funds Rate seit Ende 2008, also seit mittlerweile viereinhalb Jahren. Bis die Arbeitslosenquote unter die Marke von 6,5 Prozent gefallen sei, werde sich daran nichts ändern. Derzeit liegt die Rate deutlich höher bei 7,6 Prozent. Die Fed hatte ihre Zinspolitik Ende 2012 an die Arbeitslosenquote gekoppelt.
In ihrem Statement gibt sich die Fed etwas zuversichtlicher für den Arbeitsmarkt. Er habe sich in den vergangenen Monaten weiter verbessert. Die Gesamtwirtschaft habe ihr moderates Wachstum fortgesetzt. Nach wie vor sieht der geldpolitische Ausschuss Risiken für das Wachstum und den Arbeitsmarkt, die sich seit vergangenem Herbst aber verringert hätten.
ZWEI ABWEICHLER IM FOMC
Die Entscheidungen im FOMC sind abermals nicht einstimmig gefällt worden. Dieses Mal gab es sogar zwei Abweichler: Neben Esther George von der regionalen Notenbank von Kansas sprach sich erstmals James Bullard von der Zentralbank von St. Louis gegen die Entscheidungen aus. Während George seit längerem als Gegnerin der extrem expansiven Geldpolitik gilt, tritt James Bullard für eine lockere Geldpolitik ein.
Die Fed gibt in ihrer Erklärung keine konkreten Hinweise auf Zeitpunkt und Umfang einer Verringerung der Anleihekäufe. In den letzten Monaten hatte im FOMC eine breite Diskussion darüber eingesetzt. Die Meinungen, wann und mit welchem Tempo die Käufe reduziert werden sollen, gehen zwischen den Fed-Mitgliedern weit auseinander. Die Forderungen reichen von einer umgehenden Reduzierung der Käufe bis hin zu einer Ausweitung.
HOHE UNSICHERHEIT
Notenbankchef Ben Bernanke hatte die Ungewissheit Ende Mai angeheizt, indem er mit einer einzigen Äußerung eine Verringerung der Käufe in den nächsten Monaten angedeutet hatte. Daraufhin setzten an den Finanzmärkten massive Umschichtungen ein. Unter Druck stehen seither nicht nur amerikanische Staatsanleihen. Stärker noch gerieten die Börsen und Währungen zahlreicher Schwellenländer unter Druck, weil die Investoren aufgrund des drohenden Liquiditätsentzugs ihre dortigen Engagements reduzierten./bgf/he
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