06.03.2013 12:10:33
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ROUNDUP: Troika nimmt Gespräche mit der Regierung Zyperns auf
Zypern hat Milliardenkredite von den Euro-Rettern beantragt, um eine Staatspleite abzuwenden. Man strebe an, dass das Paket bis Ende März steht, hieß es aus Kreisen des Finanzministeriums in Nikosia.
Im Mittelpunkt der Unterredungen mit Finanzminister Michalis Sarris und anderen Funktionären stehen die Verschlankung des Staates, Privatisierungen sowie die Beteiligung Zyperns an einer Finanztransaktionssteuer als Gegenleistungen für Hilfen.
Finanzminister Michalis Sarris lehnte im zyprischen Fernsehen erneut einen Schuldenschnitt für Zypern "kategorisch" ab. "Es würde katastrophal sowohl für Zypern als auch für die Eurozone sein", sagte Sarris. Dies hätten "langsam alle begriffen - auch die, die zunächst dafür plädierten", hieß es.
Als problematisch für die Helfer gilt der hohe Anteil russischer Anleger bei zyprischen Banken, denen zum Teil Geldwäsche vorgeworfen wird. Sarris äußerte sich optimistisch, dass "praktikable Wege" gefunden werden könnten, dieses Problem zu beheben. Da unklar ist, ob diese Anleger sich womöglich an einem Rettungspaket für Zypern beteiligen sollen, hatten Bankkunden zuletzt hohe Summen bei den Finanzhäusern des Inselstaates abgezogen.
Nach Angaben der Zentralbank Zyperns waren bereits im Januar 1,73 Milliarden Euro von Bankkonten abgeflossen. Die Geldeinlagen fielen auf 68,42 Milliarden Euro nach 70,15 Milliarden Euro im Dezember. Medienberichten zufolge beschleunigte sich dieser Trend im Februar.
Zypern hat Geld bis Ende Mai und braucht Schätzungen nach bis zu 17,5 Milliarden Euro, um sein Banksystem und seine Finanzen zu stabilisieren. Ursache der Finanzkrise ist hauptsächlich die enge Verbindung mit dem kriselnden Bankbereich Griechenlands. Durch den Schuldenschnitt griechischer Staatsanleihen ist das zyprische Banksystem fast in den Abgrund gerissen worden./tt/DP/bgf

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