09.12.2013 15:00:36

ROUNDUP: Steigende Importe dämpfen Kritik an deutschen Exportüberschüssen

    WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Deutschen haben im Oktober vermehrt bei ausländischen Waren aus der Eurozone zugegriffen. Damit könnte die Kritik an deutschen Handelsüberschüssen an Schwung verlieren. Dank deutlich gestiegener Importe ist der Außenhandelsbilanzüberschuss im Oktober unter den Rekordwert vom Vormonat gefallen. Und das, obwohl es wieder einen Rekord bei den Exporten gab. Die EU-Kommission hatte Berlin wegen der riesigen deutschen Exportüberschüsse angegangen. Sie will bis zum Frühjahr ermitteln, ob der Überschuss ein wirtschaftliches Ungleichgewicht und damit ein Problem für die ganze Eurozone darstellt.

    Die heimischen Einfuhren legten im Oktober kalender- und saisonbereinigt um 2,9 Prozent gegenüber September zu, wie das Statistische Bundesamtes am Montag mitteilte. Hier war lediglich ein Anstieg um 1,1 Prozent erwartet worden. Die Höhe der Exporte erreichte zwar mit 99,1 Milliarden Euro einen neuen Rekordstand. Der Anstieg blieb jedoch mit einem Plus von nur 0,2 Prozent im Monatsvergleich deutlich hinter den Einfuhren zurück. Volkswirte hatten bei den Ausfuhren sogar einen kleinen Rückgang erwartet.

EXPORTGESCHÄFT IN 2013 EHER SCHWACH

    Insgesamt bleibt das Außenhandelsgeschäft in diesem Jahr aber trotz des Rekords bei den Exporten im Oktober vergleichsweise schwach. Mit Ausfuhren im Wert von 917 Milliarden Euro von Januar bis Oktober verfehlen die Exporteure den Vorjahreswert um 0,7 Prozent. "Nüchtern gilt es festzuhalten, dass der deutsche Außenhandel im Jahresverlauf stagniert - trotz des Monatsrekords im Oktober", sagte Anton F. Börner, Präsident des Außenhandelsverbands BGA.

    Die Außenhandelsbilanz schloss im Oktober mit einem positiven Saldo von 17,9 Milliarden Euro ab. Im September war der Handelsbilanzüberschuss noch auf einen Rekordstand in Höhe von 20,3 Milliarden Euro gestiegen. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat stiegen die deutschen Ausfuhren im Oktober laut Bundesamt um 0,6 Prozent. Die Importe gingen um 1,6 Prozent zurück.

EUROZONE PROFITIERT STÄRKER

    Besonders profitierten die Exportunternehmen aus der Eurozone von den wachsenden deutschen Einfuhren. Der Anstieg lag hier mit 3,4 Prozent merklich höher als insgesamt. Die deutsche Exporte in den Währungsraum gingen im Jahresvergleich sogar leicht um 0,1 Prozent zum Vorjahr zurück./jsl/jkr/stk

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!