17.08.2009 19:09:00

ROUNDUP: RWE gibt nicht bindendes Angebot für polnische Enea ab

    ESSEN (dpa-AFX) - Der Essener Energiekonzern RWE <RWE.ETR> hat ein erstes, nicht bindendes Angebot für den polnischen Stromerzeuger Enea abgegeben. RWE biete für das von der Regierung zum Verkauf gestellte Aktienpaket von 67,5 Prozent, sagte ein Sprecher am Montag und bestätigte damit einen Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD). "Polen ist für uns ein wichtiger Markt." Die Bedingung für ein Angebot sei ein positives Ergebnis der Buchprüfungen ("Due Diligence").

    Wie hoch die Anteile von RWE bewertet werden, wollte der Sprecher nicht sagen. Laut 'FTD' wird der Wert des von der Regierung zum Verkauf gestellten Aktienpakets auf 2,3 Milliarden US-Dollar taxiert. Nach der Übernahme des niederländischen Versorgers Essent, die in diesem Quartal abgeschlossen werden soll, wäre es für RWE eine weitere Akquisition in der Nähe des deutschen Stammmarktes.

    Bisher setzte RWE in Polen vor allem auf Wachstum aus eigener Kraft. So plant der Konzern der Zeitung zufolge den Bau eines Kohlekraftwerks mit 800 Megawatt und von Windparks mit zusammen 300 Megawatt Leistung. Die Tochter RWE Polska beliefert nach eigenen Angaben 880.000 Privat- und Geschäftskunden.     Filip Thon, Unternehmenschef von RWE Polska betonte: "Wir haben in Polen bewiesen, dass wir ein verlässlicher Partner sind. Dies gilt mit Blick auf alle übernommenen Verpflichtungen - einschließlich der Investitionen und der sozialen Verpflichtungen."

    Mit jährlichen Zuwachsraten zwischen drei und fünf Prozent gilt der polnische Strommarkt als einer der wachstumsstärksten in Europa. Das polnische Wirtschaftsministerium hatte am Freitag mitgeteilt, dass zwei Angebote für Enea vorlägen, nannte jedoch keine Namen. Zunächst hatten elf Interessenten Unterlagen angefordert. Der bereits mit 19 Prozent an Enea beteiligte schwedische Konzern Vattenfall und der tschechische Energieversorger CEZ <CEZ.FSE> hätten vergangene Woche abgewinkt. Als wahrscheinlichster zweiter Bewerber neben RWE gilt der französische Energiekonzern GDF Suez <PGSZ.PSE> <GZF.ETR>. Der Verkauf der 67-prozentigen Enea-Mehrheit ist die größte Privatisierung, die die Regierung in Warschau im laufenden Jahr unternimmt./gr/nl/ck

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