29.09.2008 04:45:00
|
ROUNDUP: Hypo Real Estate gerät ins Wanken - Rettungspaket geschnürt
Der im DAX notierte Immobilien- und Staatsfinanzierer hatte zuvor mitgeteilt, Abschreibungen auf den Beteiligungsbuchwert seiner Tochter Depfa Bank vornehmen müssen. Zur Höhe wurden auch hier zunächst keine Angaben gemacht. Die Dividende für 2008 werde allerdings so gut wie sicher ausfallen. HRE sei aber von einer Konsortialgruppe des deutschen Finanzbranche ein mittelfristiger, ausreichend hoher Kreditrahmen zur Verfügung gestellt worden. Die durch die Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten ausgelösten Probleme der Hypo Real Estate Gruppe seien durch das Rettungspaket gelöst, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung von Bundesbank und BaFin. Sie gingen davon aus, "dass die Marktfähigkeit der Hypo Real Estate Gruppe dadurch gesichert ist".
PRESSE: FINANZIERUNGSLÜCKE VON 10 MRD EURO
Vorausgegangen waren Presseberichte über massive Finanzierungsschwierigkeite n der HRE. Die Größe der Lücke war auf mehr als zehn Milliarden Euro beziffert worden. Laut "Financial Times Deutschland" drohte dem Münchner Immobilienfinanzierer wegen der Liquiditätsprobleme sogar der Kollaps. Die Tochter Depfa habe sich für Langfristprojekte, für die sie Geld verliehen habe, extrem kurzfristig refinanziert, was wegen des Misstrauens an den Märkten inzwischen nicht mehr möglich sei. An den Märkten sei derzeit kein Geld mehr aufzutreiben.
Bereits im vergangenen Jahr war der Gewinn der HRE vor allem wegen der Finanzkrise, aber auch wegen der Übernahme der Depfa im Sommer zurückgegangen. Im zweiten Quartal dieses Jahres sackte das Ergebnis dann von 320 Millionen Euro vor Steuern auf nur noch 40 Millionen Euro ab. Ein Abrutschen in die roten Zahlen war nur durch die weitgehende Auflösung einer Ende 2007 gebildeten Reserve verhindert worden.
LAGE DRAMATISCH VERSCHÄRFT
Mit dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers und der größten US-Sparkasse Washington Mutual (WaMu) sowie der Schieflage zahlreicher anderer Geldhäuser wie der britischen Hypothekenbank Bradford & Bingley (B&B) oder der niederländisch-belgischen Großbank Fortis in den vergangen Tagen hatte sich die Lage nochmals dramatisch verschärft. In Branchenkreisen hieß es am Sonntagabend, anders als normale Banken könne die Hypo Real Estate nicht auf Kundeneinlagen zurückgreifen, sondern müsse sich zu einem guten Teil über den Kapitalmarkt finanzieren. Dort sei im Augenblick aber nichts zu holen, weil alle Banken ihr Geld zusammenhielten. "Die nächsten ein, zwei Tage werden sehr, sehr schwierig", meinte ein Branchenkenner./mf/DP/zb
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Bradford & Bingley plcmehr Nachrichten
Keine Nachrichten verfügbar. |
Analysen zu Bradford & Bingley plcmehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
ageas NV | 46,08 | -0,69% |
Indizes in diesem Artikel
MDAX | 25 428,36 | -1,62% | |
EURO STOXX 50 | 4 879,00 | -1,58% | |
AEX | 878,83 | -1,55% | |
BEL 20 | 4 204,57 | -1,10% | |
EURONEXT 100 | 1 441,02 | -1,34% | |
FTSE Allshare | 4 428,91 | -1,12% | |
EURO STOXX | 502,24 | -1,44% |