13.08.2009 12:09:00
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ROUNDUP: HRE-Chef Wieandt sieht Sanierung auf gutem Weg
Der Bund hatte die Verstaatlichung bei einer außerordentlichen Hauptversammlung im Juni gegen den Willen vieler Aktionäre auf den Weg gebracht und sich dafür massive Kritik eingehandelt. Inzwischen hält der Bund mehr als 90 Prozent an der HRE und will die letzten Aktionäre gegen eine Abfindung aus dem Unternehmen drängen. Der sogenannte Squeeze-Out sondern soll auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im Herbst beschlossen werden.
Die Sanierung des Konzerns komme zwar gut voran, werde aber noch Jahre dauern, sagte Wieandt. "Wir gehen aktuell nicht davon aus, dass wir vor 2012 wieder in die Gewinnzone zurückkehren können", bekräftigte er. Im ersten Halbjahr 2009 machte der Konzern einen Verlust von mehr als einer Milliarde Euro. Langfristig benötige die HRE weiter umfassende Unterstützung, betonte Wieandt.
Wichtigster Teil seines Sanierungsprogramms ist eine drastische Verkleinerung des Konzerns mit dem Abbau von Arbeitsplätzen und der Schließung von Standorten. "Unsere Maßnahmen haben die HRE schon jetzt deutlich schlagkräftiger gemacht", sagte er. Bislang seien 15 Standorte des Konzerns geschlossen worden, weitere sieben sollen im Laufe des Jahres folgen.
Insgesamt erhielt die HRE bislang Nothilfen von mehr als 100 Milliarden Euro, um nicht zusammenzubrechen. Das Debakel soll nach dem Willen des Aufsichtsrats durch einen Sonderprüfer aufgeklärt werden. Dieser soll vor allem die Übernahme des Staatsfinanzierers Depfa im Jahr 2007 unter dem damaligen Management unter die Lupe nehmen. Die mehr als fünf Milliarden Euro teure Übernahme hatte die HRE im vergangenen Jahr an den Rand des Ruins gebracht, weil die Depfa langfristig vergebene Kredite infolge der Finanzkrise nicht mehr kurzfristig refinanzieren konnte.
Bei dem Aktionärstreffen sollte außerdem ein neuer Aufsichtsrat bestimmt werden, der künftig nur noch aus sechs statt bislang zwölf Mitgliedern besteht. Die bisherigen Aufsichtsräte, die ihre Posten im Herbst 2008 übernommen hatten, gehen. Dafür kommen Bernd Thiemann, Ex-Chef der DG Bank, die frühere Präsidentin des Bundesrechnungshofs, Hedda von Wedel, die frühere Deutschlandchefin von Morgan Stanley, Dagmar Kollmann, Albert Peters aus dem Bundesfinanzministerium, KfW- Vorstand Günther Bräunig sowie Alexander Groß, Ministerialdirektor aus dem Bundeswirtschaftsministerium./dw/DP/wiz
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