15.02.2013 14:45:31
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ROUNDUP: G20-Staaten ringen um gemeinsame Linie zu Wechselkursen
Die Finanzexperten der führenden Industrienationen und Schwellenländer trafen auch Kremlchef Wladimir Putin. Der Präsident äußerte die Hoffnung, dass die G20-Staaten sich auf ihrem Gipfel in St. Petersburg im September auf eine neue Berechnungsformel für den Internationalen Währungsfonds (IWF) einigen können. Die Verteilung von Quoten und Stimmen müsste künftig der Bedeutung einzelner Staaten Rechnung tragen, forderte Putin.
SCHÄUBLE: WOLLEN AN BISHERIGEN GRUNDSÄTZEN FESTHALTEN
Zum Thema Wechselkurse sagte Schäuble Im rbb-Inforadio: "Wir haben bereits auf dem G7-Treffen klargemacht, dass wir an den bisherigen Grundsätzen festhalten. Wir wollen nicht staatliche Interventionen in Wechselkurse, sondern wir wollen marktorientierte Wechselkurse." Er sei ganz zuversichtlich, dass dies auch die gemeinsame Position aller G20-Staaten in Moskau sein werde, meinte Schäuble.
Sein russischer Amtskollege Siluanow betonte, dass es Konkurrenz zwischen Wirtschaftssystemen, aber nicht zwischen Wechselkursen geben solle. "Kurse sollten gebildet werden auf Grundlage marktwirtschaftlicher Bedingungen ohne administrative Einmischung", sagte der Minister. Er habe keinen Zweifel, dass die G20-Staaten an dieser bisherigen Linie festhielten.
STAATEN SOLLEN IHRE WÄHRUNGEN NICHT KÜNSTLICH ABWERTEN
Dem Kommuniqué zufolge sollen Staaten ihre Währungen nicht künstlich abwerten, um wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben. Zudem solle gegen alle Formen von Protektionismus gewirkt werden, damit die Märkte geöffnet blieben. Die Geldpolitik eines Landes soll dem Papier zufolge auf stabile Preise auf dem Binnenmarkt gerichtet sein sowie auf eine Stimulierung des wirtschaftlichen Wachstums.
Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, bezeichnete die jüngste Debatte über die Wechselkurse als "Gerede", das kontraproduktiv sei. Die Geldpolitik der EZB ziele nicht auf die Wechselkurse ab. "Der Wechselkurs ist kein Ziel der Geldpolitik der EZB, aber wichtig für die Preisstabilität und das Wirtschaftswachstum", sagte er in Moskau. Draghi hatte in der vergangenen Woche mit seiner Aussage, dass die Aufwertung des Euro ein Abwärtsrisiko für die Teuerungsrate darstelle, den Eurokurs belastet. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann betonte am Freitag bei Bloomberg TV: "Ich glaube, der Wechselkurs des Euro entspricht weitgehend den Fundamentaldaten. Man kann nicht sagen, dass der Euro deutlich überbewertet ist."
Die Debatte um einen "Währungskrieg" geht vor allem auf die starke Abwertung des japanischen Yen im Vergleich zu Dollar und Euro in den vergangenen Wochen zurück. Sie ist ein von der neuen japanischen Regierung und der Notenbank erwünschter Faktor, um die exportorientierte japanische Wirtschaft nach Jahrzehnten der Stagnation wieder wettbewerbsfähiger und wachstumsstärker zu machen./jsl/sl/mau/DP/jkr
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