09.07.2014 21:00:47

ROUNDUP: Fed warnt vor zu großer Risikobereitschaft an den Finanzmärkten

WASHINGTON (dpa-AFX) - In der US-Notenbank zeigt man sich zusehends beunruhigt über die nachlässige Haltung von Investoren gegenüber wirtschaftlichen Risiken. Einige Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses (FOMC) warnen vor der gestiegenen Risikoneigung an den Finanzmärkten, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll ("Minutes") der letzten Fed-Sitzung vom 17. bis 18. Juni. Von den Marktteilnehmen werde die Unsicherheit über die künftige Entwicklung der Wirtschaft und der Geldpolitik nicht ausreichend gewürdigt.

Die entsprechenden Vertreter verwiesen auf die geringen Bewegungen an den Aktien-, Devisen- und Anleihemärkten. Hinweise auf eine baldige Zinswende gab die Fed jedoch nicht. Man müsse weiter für ein günstiges Umfeld für die wirtschaftliche Erholung sorgen, hieß es im Protokoll. Notenbankchefin Janet Yellen hatte zuletzt deutlich gemacht, dass die Geldpolitik ein ungeeignetes Instrument sei, um Finanzmarktrisiken entgegen zu wirken. Eine verbesserte Überwachung des Gesamtsektors (makroprudentiell) sei notwendig, um Stabilitätsrisiken frühzeitig zu erkennen.

Die für das kommende Jahr erwarte erste Zinserhöhung nach der Krise, soll rechtzeitig vorbereitet werden, heißt es in den "Minutes". Man wolle einen Plan entwickeln, wie im weiteren Jahresverlauf die anstehende Normalisierung der Geldpolitik kommuniziert werden soll. Die Öffentlichkeit solle bereits vor den ersten Schritten informiert werden. Die meisten Marktteilnehmer erwarten eine Zinswende Mitte 2015. Nach den zuletzt starken Arbeitsmarktdaten halten immer mehr Experte auch eine frühere Zinswende für möglich. So rechnet auch der Chef der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard, bereits Ende des ersten Quartals 2015 mit der ersten Zinserhöhung der Fed seit 2006.

Die Mitglieder einigten sich zudem darauf, dass ihr derzeitiges Anleihekaufprogramm im Oktober auslaufen soll. Auf diesem Treffen soll dann eine abschließende Verringerung der monatlichen Käufe um 15 Milliarden US-Dollar beschlossen werden. Die Entscheidung war so erwartet worden. Bisher hat die Fed ihre Käufe um jeweils 10 Milliarden Dollar nach jeder Sitzung gedrosselt.

Der Eurokurs (Dollarkurs) und die US-Anleihen gerieten nach den Aussagen zunächst unter Druck, erholten sich daraufhin aber rasch. So stieg der Euro zuletzt auf ein Tageshoch von 1,3649 Dollar. Die Aktienmärkte setzten nach einem kurzen Straucheln ihren Aufwärtstrend fort./jsl/he

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!