21.03.2013 10:15:33

ROUNDUP: EZB erhöht Druck auf Zypern - Notkredite nur bis Montag

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht den Druck auf Zypern. Wie die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte, kann das Land nur bis kommenden Montag auf Hilfskredite der zyprischen Notenbank zählen. Bis dahin werde das Niveau der "Emergency Liquidity Assistance" (ELA) aufrecht erhalten. Danach könne die ELA nur gewährt werden, wenn ein Hilfsprogramm von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) stehe, das die Solvenz der zyprischen Banken sicherstelle.

    Die ELA ist eine Notkreditlinie im europäischen Zentralbanksystem. Es dient zur Versorgung von Banken, die in Notlagen geraten sind. Die Kreditlinie wird von der jeweiligen nationalen Notenbank zur Verfügung gestellt, muss aber von der EZB genehmigt werden. Der EZB-Rat hatte die Regelung für Zypern im Januar um zwei Monate verlängert, sie läuft also aus.

    Die zyprischen Banken sind von der ELA-Kreditlinie massiv abhängig, weil sie über die herkömmliche Refinanzierung bei der EZB kein Zentralbankgeld mehr erhalten können. Grund ist, dass Staatsanleihen Zyperns nicht mehr als Sicherheiten bei der Notenbank eingereicht werden können, weil ihre Bewertung durch die Ratingagenturen zu schlecht ist. Alle großen Ratingagenturen bewerten zyprische Schuldtitel als Ramsch, also als für sicherheitsbewusste Investoren ungeeignete Papiere.     Die Inanspruchnahme der ELA durch die zyprischen Geschäftsbanken ist sehr groß. Dem Internationalen Bankenverband IIF zufolge dürften sich die Hilfskredite Ende 2012 auf etwa acht Milliarden Euro belaufen haben. Dies entspräche etwa der Hälfte des zyprischen Bruttoinlandsprodukts. Angesichts der ungewissen Lage in Zypern besteht die Gefahr massiver Kapitalabflüsse, sobald die derzeit geschlossenen Geschäftsbanken wieder öffnen. Laut IIF könnte sich die ELA dann mehr als verdoppeln./bgf/jsl

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