14.03.2013 13:15:33

ROUNDUP: Energiekonzern Statkraft schließt Gaskraftwerk in Landesbergen

    HANNOVER (dpa-AFX) - Norwegens staatlicher Energiekonzern Statkraft schließt sein Gaskraftwerk in Landesbergen (Landkreis Nienburg/Weser). Die 510-Megawatt-Anlage wird stillgelegt, teilte Statkraft am Donnerstag mit. Es werde geprüft, wie viele der derzeit insgesamt 45 Mitarbeiter noch für den Betrieb eines Biomasseheizwerk vor Ort gebraucht werden. Als Gründe für die Stilllegung wurde angegeben, das 1973 gebaute Kraftwerk sei veraltet und produziere unrentabel. 2012 war es nur fünf Tage in Betrieb.

    Vor einem Jahr hatte Statkraft bereits ein anderes Gaskraftwerk in Emden geschlossen. Die Anlage in Landesbergen wird ebenso wie schon das Emder Kraftwerk in Kaltreserve gestellt. Das bedeutet im Grunde eine Stilllegung, da die Anlage nicht mehr systematisch gewartet wird. Grundsätzlich will Statkraft für die flexible Stromerzeugung aber an Gaskraftwerken festhalten, sagte Konzernvorstand Asbjørn Grundt. "Allerdings erlaubt es die aktuelle Marktsituation nicht, ältere Gaskraftwerke wirtschaftlich zu betreiben, geschweige denn in neue Kraftwerkskapazitäten zu investieren."

    Geschäftsführer Jürgen Tzschoppe kritisierte zudem eine Fehlentwicklung am Markt. Der Marktanteil von Kohlekraftwerken wachse, während emissionsärmere Gaskraftwerke wegen der hohen Gaspreise unrentabel produzierten und schließen müssten. "Wir empfinden das als Fehlentwicklung", sagte Tzschoppe der Nachrichtenagentur dpa. Er forderte ein Regelwerk, das im Rahmen der Energiewende auch die umweltfreundlichsten Lösungen unterstützt.

    Im Sommer will Statkraft ein hochmodernes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Hürth in Nordrhein-Westfalen in Betrieb nehmen. Auch eine Anlage in Herdecke in NRW soll weiter betrieben werden. "Ab Sommer 2013 wird damit Statkrafts Gaskraftportfolio ausschließlich aus modernen, hocheffizienten Anlagen bestehen", erklärte das Unternehmen.

    Statkraft ist nach eigenen Angaben Europas größter Erzeuger erneuerbarer Energie mit Wasser-, Wind-, Gas- und Fernwärmekraftwerken. In mehr als 20 Ländern beschäftigt der Konzern insgesamt etwa 3300 Mitarbeiter./rek/DP/kja

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