27.03.2013 15:27:33

ROUNDUP/ Brics-Staaten uneinig: Entwicklungsbank und Krisenfonds aufgeschoben

    DURBAN (dpa-AFX) - Den größten aufstrebenden Wirtschaftsmächten, der Staatengemeinschaft Brics, ist der Durchbruch zu mehr Unabhängigkeit vom Westen nicht gelungen. Überraschend haben sich die Staats- und Regierungschefs von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (Brics) zum Abschluss ihres Gipfeltreffens in Durban (Südafrika) am Mittwoch nicht über Standort, Stimmenanteile und Kapital-Ausstattung der geplanten Brics-Entwicklungsbank einigen können.

    "Wir haben beschlossen, formale Verhandlungen zur Gründung einer Brics-geführten Entwicklungsbank aufzunehmen", sagte Südafrikas Präsident Jacob Zuma zum Abschluss der zweitägigen Konferenz. Damit wird die Bankgründung, die schon seit einem Jahr geplant ist, weiter aufgeschoben. Russlands Finanzminister Anton Siluanow verwies nach der Sitzung mit seinen Brics-Amtskollegen auf Differenzen über die Details der Bankgründung, die mit einem Kapital von 50 Milliarden Dollar (39 Milliarden Euro) starten sollte.

    Die Etablierung einer Brics-Entwicklungsbank, einer eigenen Finanzratingagentur sowie Pläne für einen Brics-Antikrisenfonds in Höhe von 100 Milliarden Dollar galten vor dem Treffen als zentrale Anliegen der Gruppe der aufstrebenden Schwellenländer. Grundsätzliche Einigkeit besteht nach Angaben südafrikanischer Regierungsbeamter zwar über die Schaffung des Antikrisenfonds; aber auch hier wurde die Entscheidung vertagt.

    Zuma pries die zahlreichen Schritte zu einer weiteren Intensivierung der Brics-Zusammenarbeit und die verstärkte Einbeziehung des afrikanischen Kontinents. Die Gipfelteilnehmer hatten mehrere multi- und bilaterale Vereinbarungen getroffen sowie die Gründung eines Brics-Wirtschaftsrats beschlossen.

    China und Brasilien unterzeichneten am Rande des Gipfels eine Vereinbarung, die sie unabhängiger vom Dollar machen soll. Im bilateralen Handel werden demnach bis zu einem Volumen von 30 Milliarden Dollar die eigenen Währungen Yuan und Real als Zahlungsmittel verwendet. Die Regelung soll zunächst drei Jahre gelten. Dies sei ein wichtiger Schritt, um besser gegen "Turbulenzen an den Finanzmärkten gewappnet zu sein", sagte der brasilianische Notenbankchef Alexandre Tombini. Chinas und Brasiliens Handelsvolumen betrug 2012 etwa 75 Milliarden Dollar./ltr/DP/stb

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