19.12.2013 09:55:34

ROUNDUP: Bayer schnappt sich norwegischen Hersteller von Krebsmedikamenten

    LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der deutsche Pharmariese Bayer stärkt sein lukratives Geschäft mit Krebsmedikamenten: Die Leverkusener  wollen das Pharmaunternehmen Algeta schlucken. Obwohl Bayer mit den Norwegern bereits beim Krebsmittel Xofigo zusammenarbeitet, zierte sich Algeta zunächst. Nun hat Bayer das Angebot nachgebessert und das Management für sich gewonnen. Für Bayer ist es ein Coup: Jetzt kann sich der Konzern alle Rechte am Hoffnungsträger Xofigo einverleiben.

    Hersteller von Krebsmedikamenten sind derzeit bei großen Pharmakonzernen sehr beliebt. Vor allem aus diesem Grund dreht sich das Übernahmekarussell in der Branche besonders schnell. An der Börse hielt sich die Begeisterung für Aktien von Bayer indes in Grenzen. DZ-Bank-Analyst Peter Spengler hält den Preis für eher hoch, auch wenn Bayer jetzt Erfolgszahlungen an den bisherigen Entwicklungspartner Algeta sparen kann. Die Aktie lag am Morgen mit einem Plus von 1,56 Prozent im Mittelfeld des Dax.

DURCHBRUCH KAM MIT PREISAUFSCHLAG

    Bayer legt nun für den Zukauf 362 norwegische Kronen (43 Euro) in bar auf den Tisch. Damit wird Algeta mit rund 1,9 Milliarden Euro bewertet. Ende November hatten die Norweger die Katze aus dem Sack gelassen und über die Gespräche informiert. Damals wollte Bayer nur 336 Kronen für den Krebsmittelspezialisten zahlen. Ein erstes Aktienpaket von 14 Prozent hat sich Bayer schon gesichert. Allerdings liegt die Latte weitaus höher: Die Leverkusener wollen mindestens 90 Prozent der Anteile einsammeln. Die Behörden müssen noch zustimmen.

    Bayer will bis Ende März nächsten Jahres die Übernahme abschließen. Um die Aktionäre für sich zu gewinnen, zahlt das Unternehmen einen Aufschlag von 37 Prozent auf den letzten Kurs, bevor die Gespräche bekannt wurden. Bayer-Chef Marijn Dekkers ist angesichts des Deals frohen Mutes. Durch die geplante Übernahme werde Bayer nämlich die vollständige Kontrolle über Xofigo erhalten. "Wir sind absolut überzeugt vom Potenzial dieses Medikaments", so Dekkers.

UMSATZSCHUB DURCH KREBSMITTEL XOFIGO

    Bayer und Algeta arbeiten bereits seit 2009 bei der Entwicklung und Vermarktung des neuen Hoffnungsträgers Xofigo zusammen. Das Mittel wurde jüngst in der EU zur Behandlung einer besonderen Form von Prostata-Krebs zugelassen. In den USA ist das Mittel schon auf dem Markt. Insgesamt werden Xofigo Spitzenumsätze von mehr als einer Milliarde Euro pro Jahr zugetraut.

    Algeta erhielt im dritten Quartal durch die Vermarktung von Xofigo einen kräftigen Schub. In den ersten neun Monaten konnten die Norweger den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr auf 570 Millionen norwegische Kronen (69 Mio Euro) verdreifachen. Sie waren dabei operativ profitabel. Das Unternehmen hatte zudem Ende September 1,47 Milliarden Kronen (178 Mio Euro) in der Kasse./stk/stb/fbr

  

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