15.11.2012 17:38:33
|
ROUNDUP: Ausschreitungen in Thessaloniki - Deutsche Politiker bedrängt
Die Lage entspannte sich am Nachmittag, verletzt wurde nach Krankenhausangaben niemand. Das Treffen der Kommunalpolitiker konnte stattfinden.
"Jeder hat das Recht zu demonstrieren", erklärte Hans-Joachim Fuchtel (CDU), Griechenland-Beauftragter der Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem griechischen Staatsradio zufolge. Der griechische Innenminister Evripidis Stylianidis verurteilte die Gewalt. "Gewalttaten [...] gefährden jede Bemühung, das Land wieder auf die Beine zu stellen", sagte er im Fernsehen. Hoelscher-Obermaier führte die Ausschreitungen auf Missverständnisse am Vortag zurück.
Fuchtel hatte am Mittwoch in Thessaloniki die Produktivität griechischer und deutscher Arbeitnehmer verglichen und erklärt, 1000 deutsche Arbeitnehmer leisteten die Arbeit von 3000 Griechen. Fuchtel ruderte danach zurück. Er habe es nicht so gemeint, wie es einige hätten verstehen wollen. Er habe viele tüchtige Arbeitnehmer in griechischen Kommunen kennengelernt. Hoelscher-Obermaier sagte, die deutsch-griechische Kooperation von Kommunalpolitikern schaffe täglich "3000 neue Freundschaften".
Kurz vor ultimo konnte sich Griechenland am Donnerstag bei Privatanlegern ausreichend kurzfristige Finanzmittel besorgen, um eine schnelle Staatspleite abzuwenden. Athen nahm mit vier- und 13-wöchigen Schuldtiteln rund 940 Millionen Euro auf. Am Dienstag hatte das Land bereits kurzlaufende Papiere für 4,06 Milliarden Euro am Markt unterbringen können. Damit galt die zum Wochenende fällige Tilgung von fünf Milliarden Euro Schulden als gesichert.
Griechenland benötigt das Geld dringend, da sich die Auszahlung der seit Juni ausstehenden Hilfstranche aus dem zweiten Rettungspaket weiter verzögert. Bis zum kommenden Dienstag will die Eurogruppe nach Angaben von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble klären, wie die neue Milliardenlücke im griechischen Haushalt geschlossen werden soll. "Wir brauchen eine Lösung, die für Griechenland ein Stück weit hält", sagte Schäuble am Donnerstag in Berlin beim Führungstreffen Wirtschaft der "Süddeutschen Zeitung". Er warnte jedoch vor übertriebenen Erwartungen./tt/DP/jkr

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!