29.12.2014 18:31:47

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax rettet sich in letzter Minute ins Plus

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der DAX hat am Montag zum Handelsschluss doch noch den Sprung ins Plus geschafft. Mit einem Plus von 0,05 Prozent bei 9927,13 Punkten ging der Leitindex schließlich aus dem Handel. Geholfen haben laut Börsianern vor allem Fondsmanager und Versicherungen, die ihre Anlagen kurz vor Jahresschluss gut aussehen lassen wollen. So werden etwa Papiere dazugekauft, die im Jahresverlauf besonders gut gelaufen sind ("Window Dressing").

Die Aussicht auf vorgezogene Neuwahlen in Griechenland belasteten den Leitindex dagegen nur für kurze Zeit spürbar. Nach einem turbulenten Verlauf hatte der Dax am Vormittag noch annähernd eineinhalb Prozent eingebüßt, bevor er kurz vor Handelsschluss ein leichtes Plus erreichte. Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen gewann ebenfalls 0,05 Prozent und schloss damit bei 17 030,03 Punkten. Der TecDAX hingegen sank um 0,21 Prozent auf 1369,68 Punkte.

GRIECHENLANDS BÖRSE BRICHT ZEITWEISE UM MEHR ALS 11% EIN

In Athen dagegen war die Börse zeitweise um mehr als 11 Prozent eingebrochen, bevor sie sich großteils wieder davon erholte, dass die Wahl eines neuen griechischen Staatspräsidenten auch im dritten Anlauf gescheitert ist. Nun muss am 25. Januar neu gewählt werden und Umfragen sehen das radikale Linksbündnis Syriza unter seinem Chef Alexis Tsipras vorn. Tsipras lehnt die Spar- und Reformpolitik der Regierung und der internationalen Geldgeber ab.

"Es klingt verrückt, aber das Window Dressing war letztlich ausgeprägter als die Kursverluste durch das Debakel in Griechenland", sagte ein Marktbeobachter. Händler Thorsten Engelmann von der Equinet Bank AG sieht das ähnlich: "Einerseits hat Griechenland mit dem Thema Neuwahlen zeitweise sehr belastet, und ein möglicher EU-Austritt könnte schlimme Folgen haben", sagte er. Andererseits stehe aktuell das Jahresende kurz bevor und damit das "Window Dressing".

ALLIANZ UND AIRBUS WEGEN VERSCHWUNDENER AIRASIA-MASCHINE IM FOKUS

Unter den Einzelwerten rückten das Verschwinden eines AirAsia-Flugzeugs in Südostasien Händlern zufolge die Aktien von Allianz und Airbus (Airbus Group (ehemals EADS)) in den Blick, die zeitweise kräftig nachgaben. Die Allianz ist nach eigenen Angaben wichtigster Rückversicherer der vermissten Airbus-Maschine. Die Allianz-Papiere verringerten ihr Tagesminus letztlich auf 0,32 Prozent, die Aktien von Airbus drehten sogar ins Plus und gewannen 0,26 Prozent.

Die LANXESS-Aktien büßten infolge eines eingetrübten Ausblicks auf das neue Jahr im Dax 0,72 Prozent ein. Matthias Zachert, Chef des Spezialchemie-Konzerns stimmte die Anleger erneut auf schwierige Zeiten ein: Die Ergebnisse für das Gesamtjahr 2014 lägen wohl eher am unteren Rand der unternehmenseigenen Prognosespanne, hatte er dem "Handelsblatt" (Montagausgabe) gesagt.

POSITIVE STUDIE BEFLÜGELT AKTIE VON GERRY WEBER

Die Anteilsscheine von Gerry Weber (GERRY WEBER International) waren Favorit im MDax mit plus 4,82 Prozent. Die Übernahme des auf junge Frauen fokussierten Einzelhändlers Hallhuber ist aus Sicht der Privatbank Berenberg ein erfolgversprechender Schritt. Analystin Anna Patrice erwartet unter anderem durch den gemeinsamen Einkauf beider Unternehmen deutliches Sparpotential und bereits im ersten Jahr des Zusammenschlusses ein Gewinnsteigerungspotenzial von 5 Prozent. Im zweiten Jahr dürfte dieses dann ihrer Schätzung nach sogar bei bis zu 10 Prozent liegen.

Mit Blick auf die Börsen in Europa gelang es auch den meisten anderen Aktienmärkten die Sorgen um Griechenland abzuschütteln. Der EuroSTOXX 50 beendete den Tag mit plus 0,02 Prozent bei 3185,17 Punkten. In London und Paris wurden deutlichere Gewinne verzeichnet. In den USA bewegte sich der Leitindex Dow Jones kaum vom Fleck, nachdem er vor Weihnachten ein Rekordhoch erklommen hatte. Die Nasdaq-Indizes legten moderat zu.

Am deutschen Rentenmarkt sank die Umlaufrendite börsennotierter Bundesanleihen von 0,51 auf 0,49 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,06 Prozent auf 139,51 Punkte. Der Bund Future gewann 0,52 Prozent auf 155,81 Punkte. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2197 (Mittwoch: 1,2219) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8199 (0,8184) Euro./ck/he

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Indizes in diesem Artikel

DAX 21 732,05 0,02%
Dow Jones 44 544,66 -0,75%