20.02.2015 18:34:49

ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Ohne klaren Trend - Griechenland-Beratungen

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die am Freitagnachmittag begonnen Beratungen über weitere Finanzhilfen für Griechenland haben den EuroStoxx 50 auf der Stelle treten lassen. Die Anleger agierten vorsichtig, da die Sorgen um einen Austritt Griechenlands aus dem Euro zuletzt gestiegen seien, sagte Marktanalyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Der Eurozone-Leitindex (EuroSTOXX 50) schwankte um seinen Schlusskurs von Donnerstag und legte am letzten Handelstag der Woche um 0,07 Prozent auf 3490,53 Punkte zu. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Plus von 1,25 Prozent.

In Paris sank der CAC-40-Index (CAC 40) am Freitag um 0,05 Prozent auf 4830,90 Punkte. Das Börsenbarometer bewegt sich nach einer jahrelangen Rally aktuell wieder auf dem Niveau vom Sommer 2008. Für den Londoner FTSE-100-Index (FTSE 100) ging es um 0,38 Prozent auf 6915,20 Punkte nach oben. Anleger lockte beim "Footsie" die Aussicht auf das Rekordhoch von 6950,60 Punkten, das der britische Leitindex im Dezember 1999 erreicht hatte. Der griechische Leitindex Athex Composite gab um 0,27 Prozent nach.

Kurz vor dem Brüsseler Krisentreffen zu neuen Milliardenhilfen für Griechenland hatte es Hoffnungssignale gegeben. "Es wird einige Zeit kosten, aber es gibt noch Anlass für Optimismus", sagte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem. Allerdings sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Gespräch mit dem französischen Präsidenten Francois Hollande, der vorliegende Vorschlag aus Athen müsse noch erheblich nachgebessert werden.

Griechenlands Finanzminister Gianis Varoufakis hatte am Donnerstag einen Hilfsantrag an Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem geschickt. In diesem Brief bittet Varoufakis um eine sechsmonatige Verlängerung der Milliardenhilfen für sein Land - also faktisch bis Ende August. Am 28. Februar läuft das aktuelle Hilfsprogramm der Europäer aus. Ohne eine Verlängerung droht Griechenland die Pleite.

"Nach dem wochenlangen verbalen Schlagabtausch gilt es nun für alle Seiten, Farbe zu bekennen" schrieb Investmentanalyst Werner Bader von der Landesbank Baden-Württemberg. "Trotz der festen Positionen im Vorfeld dürften sich aber alle beteiligten Parteien im Klaren darüber sein, dass Kompromisslosigkeit letztendlich niemandem hilft. Auch andere Marktbeobachter sprachen von einem erwarteten Last-Minute-Kompromiss.

Gute Nachrichten kamen von der Konjunkturseite: Die Stimmung in den Unternehmen der Eurozone hatte sich weiter aufgehellt.

Aus Branchensicht präsentierten sich Automobiltitel am attraktivsten, der Sektorindex stieg um 0,84 Prozent. Am Ende des Branchentableaus fielen Immobilienwerte um 0,75 Prozent.

Unter den Einzelwerten drehten die Aktien von Danone (Groupe Danone) ins Plus und schlossen 1,44 Prozent höher bei 60,00 Euro. Der Preisdruck in Europa und die schwächelnde Wirtschaft in wichtigen Schwellenländern hatten den französischen Nahrungsmittelkonzern zwar 2014 belastet. Die Wassersparte und der Bereich für Babynahrung aber verzeichneten kräftige Zuwächse.

Der Skandal um mutmaßlich gestohlene SIM-Kartendaten bringt den weltweit führenden Kartenhersteller Gemalto (Getronics) in arge Bedrängnis. Der US-Abhördienst NSA und sein britischer Gegenpart GCHQ sollen in großem Stil Verschlüsselungscodes für SIM-Karten gestohlen haben. Die Papiere des niederländischen Unternehmens fielen um 3,70 Prozent.

In London zogen die Titel von Standard Life unter den Favoriten im FTSE-Index um 2,72 Prozent an. Der britische Versicherungskonzern hatte im Vorjahr einen Anstieg des operativen Gewinns von 19 Prozent verzeichnet und seine Gesamtdividende um knapp 8 Prozent erhöht./la/jha/

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!